Ski-Olympiasiegerin zofft sich mit Weltverband: "Mein Land hat immer recht"

Russland - Am Dienstag entschied sich der Internationale Skiverband gegen eine Rückkehr von russischen Sportlern zu den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo. Skilangläuferin Veronika Stepanova (24) kritisierte die Entscheidung mit markanten Worten - und bestätigte die Bedenken damit laut einer FIS-Funktionärin eindrucksvoll.

Wladimir Putin (73) gratuliert Veronika Stepanova (24) nach ihrem Olympiasieg 2022. (Archivfoto)
Wladimir Putin (73) gratuliert Veronika Stepanova (24) nach ihrem Olympiasieg 2022. (Archivfoto)  © Vladimir Astapkovich/Pool Sputnik Kremlin/dpa

"Es ist ganz einfach: Wladimir Putin ist mein Präsident und mein Land hat immer recht", erklärte die 24-Jährige gegenüber dem schwedischen Sender "SVT".

"Wenn das der Grund ist, warum mir irgendwelche zweifelhaften, namenlosen Gestalten nicht erlauben, an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen - nun, dann ist das ein Preis, den ich zu zahlen bereit bin", fügte die Gold-Gewinnerin von Peking an.

Die FIS lege den Athleten lediglich aufgrund ihrer politischen Überzeugungen Steine in den Weg, monierte Stepanova weiter. "Als Nächstes sollten Sie damit beginnen, Israelis und Amerikaner, die Trump unterstützen, auszuschalten. Denn darauf basiert Ihr System: Andersdenkende zu stoppen", wetterte die Junioren-Weltmeisterin von 2021.

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Die junge Russin erlangte bei den Spielen 2022 weltweite Bekanntheit, als sie nach dem Staffel-Triumph auf die Unterstellung eines schwedischen Reporters, mit unerlaubtem Ski-Wachs betrogen zu haben, lediglich antwortete: "Warum schaust du nicht in meiner Unterhose nach? Vielleicht verstecke ich darin ja einen Motor."

Veronika Stepanova (l.) freut sich mit dem russischen Team über die Staffel-Goldmedaille 2022 in Peking.
Veronika Stepanova (l.) freut sich mit dem russischen Team über die Staffel-Goldmedaille 2022 in Peking.  © ODD ANDERSEN / AFP

FIS-Vertreterin weist Veronika Stepanova in die Schranken

Veronika Stepanova im Moment des Olympiasieges 2022. Bei den anstehenden Spielen darf sie nicht antreten.
Veronika Stepanova im Moment des Olympiasieges 2022. Bei den anstehenden Spielen darf sie nicht antreten.  © ODD ANDERSEN / AFP

Kurz darauf wurden die russischen Wintersportler von der FIS jedoch wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Die schwedische FIS-Vertreterin Karin Mattsson reagierte bei SVT auf die Kritik der Skilangläuferin. Es gebe beispielsweise einen Unterschied zwischen dem Ukraine-Krieg und dem Krieg in Israel und Gaza.

"Sowohl Putin als auch Lukaschenko haben den Sport jahrelang ausgenutzt", so Mattsson. "Und sie selbst ist mit ihrer Art, sich auszudrücken, ein sehr gutes Beispiel dafür - und das ist der Grund, warum dieser Krieg auf diese Weise behandelt wurde."

Titelfoto: Bildmontage: Vladimir Astapkovich/Pool Sputnik Kremlin/dpa, ODD ANDERSEN / AFP

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