"Letzte Generation"? Demonstranten kleben auf Straße und blockieren Rad-WM

Edinburgh (Schottland) - Das Fahrerfeld stand während der Weltmeisterschaft plötzlich still. Mitten auf dem schottischen Land im Nirgendwo. Der Grund: Demonstranten versperrten den Weg und machten eine Weiterfahrt unmöglich.

Die Fahrer auf der "The Queensferry Crossing" in Edinburgh. Noch hatten sie freie Fahrt.
Die Fahrer auf der "The Queensferry Crossing" in Edinburgh. Noch hatten sie freie Fahrt.  © ADRIAN DENNIS / AFP

In den Fernsehbildern war das allerdings nicht ersichtlich. Es wurde nur gemeldet, dass auf der Strecke offenbar Demonstranten die Strecke versperren.

Der Zwischenfall ereignete sich direkt am Carron Valley Reservoir, 65 Kilometer westlich von Edinburgh entfernt, der Hauptstadt Schottlands.

Die Radprofis starteten dort um 9.30 Uhr in die 271,1 Kilometer lange Etappe nach Glasgow. Die Zielankunft in Glasgow wurde ursprünglich zwischen 15.26 und 15.58 Uhr erwartet, was sich nun auf mindestens 16.30 Uhr verschieben wird.

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Die Demonstranten haben derweil ihr Ziel komplett verfehlt, denn die Weltregie zeigte in der etwa einstündigen Unterbrechung kein einziges Bild der Demonstranten, geschweige denn ihre Motivation.

Eurosport zeigte beispielsweise die ganze Zeit nur das Fahrerfeld oder die schottische Landschaft.

Waren es wieder "Stop Oil"-Proteste?

Ein anderen britisches Großereignis wurde auch unterbrochen: "Stop Oil"-Proteste beim Tennis-Turnier in Wimbledon im Juli.
Ein anderen britisches Großereignis wurde auch unterbrochen: "Stop Oil"-Proteste beim Tennis-Turnier in Wimbledon im Juli.  © Alastair Grant/AP/dpa

Sehr wahrscheinlich handelte es sich aber um "Stop Oil"-Proteste, das britische Äquivalent der "letzten Generation" in Deutschland.

Die "Stop Oil"-Proteste unterbrachen zuletzt auch Tennis-Spiele beim Wimbledon-Turnier und schafften es sogar auf die Formel-1-Strecke von Silverstone zu gelangen.

Radsport-News berichtet zudem, dass sich mindestens eine Person auf die Straße fest betoniert habe.

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Für die Radprofis war die Warterei eine Tortur. Denn in Schottland sind es 14 Grad und die Muskeln wurden dementsprechend kalt.

Ein weiteres Problem waren die nun manipulierten Zeitabstände. Zum Zeitpunkt der Unterbrechung war eine neunköpfige Ausreißergruppe voraus, die nur von Außenseitern besetzt war, aber bereits sechs Minuten Vorsprung herausfahren konnte.

Damit das Rennen fair bleibt, musste man nach dem Neustart zunächst die Fluchtgruppe wieder wegfahren lassen, ehe sechs Minuten später das große Feld mit den Top-Favoriten losradeln konnte.

Nun haben die Fahrer noch gut 70 Kilometer mit einem relativ kleinen Berg vor sich, ehe sie in Glasgow ankommen, wo zehnmal ein gut 14 Kilometer langer Rundkurs zu fahren ist.

Dieser hat sehr viele Kurven sowie viele kurze, aber sehr steile Anstiege, was das Rennen sehr hart machen wird.

Titelfoto: https://www.tag24.de/sport/tennis/nach-wimbledon-protest-naechster-aktivist-verstreut-konfetti-2884407

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