Norweger toben: Wegen des Loches hätte Andreas Wellinger disqualifiziert werden müssen!

Oberstdorf - Andreas Wellinger (28) wurde seiner Favoritenrolle am Freitag gerecht und gewann in Oberstdorf das erste von vier Springen der Vierschanzentournee. Aber offenbar sind nicht alle damit einverstanden.

Klar und deutlich: Der Anzug von Andreas Wellinger (28) hatte bei der Qualifikation am Freitag ein Loch!
Klar und deutlich: Der Anzug von Andreas Wellinger (28) hatte bei der Qualifikation am Freitag ein Loch!  © KERSTIN JOENSSON / AFP

Das norwegische Portal "NRK" machte auf etwas Seltsames am Anzug des deutschen Athleten aufmerksam. An seiner rechten Achselhöhle war dort ein Loch!

Nach strenger Auslegung der Regeln hätte der Skisprungstar disqualifiziert werden müssen!

Konkret geht es um den Anzug, den der 28-Jährige während der Qualifikation trug. Auf mehreren Fotos ist das Loch zu erkennen. Doch Wellinger wurde nicht von der FIS kontrolliert!

Wer nach einer Qualifikation zur Kontrolle muss, wird zufällig ausgewählt. Wellinger gewann die Qualifikation am Donnerstag in Oberstdorf, wurde aber nicht in den Kontrollraum gebracht.

"Wäre er hier gewesen, und ich hätte diesen Anzug gesehen, dann wäre er disqualifiziert worden", sagte FIS-Kontrolleur Christian Kathol (57) zu "NRK" und betonte, dass der deutsche Skistar da Glück gehabt hätte.

Ein Loch im Anzug bringt keinen Vorteil

Beim Hauptspringen war kein Loch mehr zu sehen. Der Skistar bemerkte das Problem und wechselte den Anzug.
Beim Hauptspringen war kein Loch mehr zu sehen. Der Skistar bemerkte das Problem und wechselte den Anzug.  © KERSTIN JOENSSON / AFP

Hätte Wellinger die Qualifikation nicht gepackt, wäre ein Sieg bei der Vierschanzentournee nahezu ausgeschlossen gewesen.

Aber wie kam es zu diesem Loch? Zwischen Arm und Brustkorb sind die Anzüge sehr eng genäht. Dadurch haben die Springer in der Luft einen Vorteil, denn wenn sie die Arme etwas ausstrecken, spannt sich der Stoff und vergrößert damit die Tragfläche, aber auch die Gefahr zu reißen.

Wellingers norwegischer Konkurrent Remen Evensen (38) bemerkte zwar, dass ein Loch im Anzug eher ein Nachteil sei, "aber Regeln sind Regeln".

Das norwegische Fernsehen sprach am Freitagabend den deutschen Bundestrainer Stefan Horngacher (54) auf das Loch an. Noch bevor der Reporter seine Frage beenden konnte, winkte dieser genervt ab und ging von dannen.

Da das Loch keinen Vorteil brachte, sondern nur Ärger mit der Presse und der Konkurrenz, dürften die deutschen Springer trotzdem bei den noch verbleibenden drei Springen der Vierschanzentournee penibel darauf achten, kein Loch im Anzug zu haben.

Titelfoto: KERSTIN JOENSSON / AFP

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