Dresden - Freude und Trauer liegen bei Karl Bebendorf (29) im Moment sehr nah beieinander. Am vergangenen Wochenende kürte er sich bei den Finals in seiner Heimatstadt Dresden zum Deutschen Meister und enthüllte hinterher, dass er für seine im Sterben liegende Mutter gelaufen war. Jetzt hat sie den Kampf gegen den Krebs verloren.
"Mama🤍 Es war viel zu früh, dass du von uns gegangen bist", schrieb der Hindernisläufer auf Instagram zu zahlreichen Fotos, die die gemeinsamen sportlichen und nicht-sportlichen Reisen der beiden dokumentieren.
"Du warst bis zum allerletzten Tag eine Bereicherung für so viele Menschen. Immer mit einem warmen Lächeln auf den Lippen, das selbst die dunkelsten Momente erhellen konnte", widmete er seiner Mama emotionale Worte.
Seine Mutter war für Bebendorf die wichtigste Stütze, begleitete ihn stets zu seinen wichtigsten Wettkämpfen, wie die Bildergalerie auf Instagram bewies. Diese Fotos sind für den Dresdner jetzt die schönsten Erinnerungen.
Bebendorfs jüngsten Triumph in seiner Heimatstadt bekam sie aber wohl nicht mehr mit, glaubt ihr Sohn: "Sie hat es nicht mitbekommen bei all dem Morphium, was sie bekommt. Mein Mentaltrainer meinte, ich laufe für zwei. Es wäre ihr größter Wunsch gewesen", sagte der EM-Bronzegewinner von 2024 nach seinem Sieglauf.
Leichtathletik: Karl Bebendorf trauert um seine Mutter
Dennoch besuchte er sie mit seiner Goldmedaille von den Finals, die er ihr nach dem Rennen gewidmet hatte, am Sterbebett und ließ sie so an seinem Erfolg teilhaben.
"So blöd es klingt, ich hoffe, meine Mutti verabschiedet sich die nächsten Tage, damit ich wenigstens bei ihr war", hatte der sechsfache Deutsche Meister zuvor noch gesagt.
Zumindest dieser Wunsch ist jetzt wohl in Erfüllung gegangen - und der zweimalige Olympia-Teilnehmer versprach ihr, weiter für die gemeinsamen Träume der beiden zu kämpfen.
"Ich werde dich unendlich vermissen, doch ich weiß, dass du jeden meiner Erfolge sehen wirst. Jeden kleinen und großen Sieg mit mir feierst und in meinem Herzen weiterlächelst", schloss Bebendorf.