Er gehörte eher in die "Uwe-Seeler-Traditionself": Jogi Löw schießt gegen Max Kruse zurück

Berlin - Dass Max Kruse (35) 2014 nicht mit zur WM reisen durfte, beschäftigt den Ex-Kicker noch immer, erst kürzlich teilte er ordentlich gegen den damaligen Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw (64) aus. Das will dieser jedoch nicht auf sich sitzen lassen - und schießt scharf zurück!

Max Kruse (35, l.) und Jogi Löw (64) haben auch zehn Jahre nach Kruses Nichtnominierung für die WM 2014 noch Differenzen. (Archivbild)
Max Kruse (35, l.) und Jogi Löw (64) haben auch zehn Jahre nach Kruses Nichtnominierung für die WM 2014 noch Differenzen. (Archivbild)  © Marcus Brandt/dpa

Er sei wegen einer Sex-Geschichte aus der Nationalmannschaft geflogen, hatte Kruse in seinem Podcast Flatterball erzählt: Bei einer Länderspielreise im November 2013 habe er sich nach einer Pokerrunde Damenbesuch aufs Zimmer bestellt und sei dabei von Oliver Bierhoff (55) und Hansi Flick (59) erwischt worden.

Trotzdem durfte er im nächsten Spiel von Beginn an ran, wurde anschließend allerdings nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert und verpasste die WM. Für den kürzlich zurückgetretenen Stürmer ist klar: Das war Heuchelei!

Dem widerspricht Ex-Nationaltrainer Löw im Interview mit Bild Sport - und lederte dabei kräftig gegen den 35-Jährigen.

Der Weltmeister-Trainer betonte: Der Vorfall im Londoner Hotelzimmer sei nicht ausschlaggebend für Kruses Nichtnominierung bei der WM gewesen - und er sei auch nicht der erste dieser Art gewesen.

"Da gab es noch das eine oder andere, das man vielleicht erzählen könnte. Solche Dinge wie im Hotel hat es früher auch schon mal gegeben. Aber das war jetzt nicht der Grund, warum Max 2014 nicht dabei war."

"Die Wahrheit ist: Er war einfach nicht gut genug", sagte Löw. "Wir wollten nach Brasilien gehen und Weltmeister werden im Fußball, nicht im Poker!"

Jogi Löw nominierte Max Kruse nicht, weil dieser zu schlecht war

Kam unter Jogi Löw (64, h.) zu 14 DFB-Einsätzen: Max Kruse (35). (Archivbild)
Kam unter Jogi Löw (64, h.) zu 14 DFB-Einsätzen: Max Kruse (35). (Archivbild)  © Federico Gambarini/dpa

Kruse habe zwar seine Qualitäten gehabt, so Löw, sei aber manchmal besser in der "Uwe-Seeler-Traditionself" aufgehoben gewesen - es habe ihm in besagtem Spiel, nach dem er vorerst ausgebootet worden war, an Tempo und Dynamik gefehlt.

Fazit: "Die Gründe waren leistungsmäßig. Nicht das, was da im Hotel passiert ist."

Der Erfolg gibt dem 64-Jährigen recht: Auch ohne Kruse gewann die deutsche Nationalmannschaft 2014 den Weltmeistertitel.

Außerdem sei Kruse ja später auch wieder zur DFB-Elf berufen worden, erklärte Löw. Und das stimmt: Acht seiner 14 Länderspiele bestritt der Stürmer nach der WM 2014, erhielt einige weitere Chancen von Löw - was gegen Kruses Theorie spricht.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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