Max Kruse: "Ich stieg mit zwei Frauen in ein Taxi und vergaß meine 75.000 Euro im Kofferraum!"

Berlin - Ex-Fußballprofi Max Kruse (35) und das liebe Geld! In der siebten Episode seines eigenen Podcasts Flatterball, den er wöchentlich mit seinem früheren Mitspieler und Kumpel Martin Harnik (36) aufnimmt, spricht Kruse ausführlich über seine Ausgaben und das berühmt-berüchtigte Malheur mit dem Taxi, in dem er 75.000 Euro vergaß.

Best Buddies: Mit Martin Harnik (36, l.) spielte Max Kruse (35, r.) schon als Jugendspieler und später als Profi für Werder Bremen. Gemeinsam betreiben sie den Podcast Flatterball.
Best Buddies: Mit Martin Harnik (36, l.) spielte Max Kruse (35, r.) schon als Jugendspieler und später als Profi für Werder Bremen. Gemeinsam betreiben sie den Podcast Flatterball.  © Federico Gambarini/dpa

Jeder fängt mal klein an! Ehe die große Karriere des Max Kruse startete, habe auch er sein erstes Geld mit dem Austragen von Zeitungen verdient.

Schon damals gab Kruse den gewieften Profi: "Ich habe systematisch jede Woche eine andere Straßen ausgelassen, damit ich früher nach Hause komme."

Mit 17 Jahren folgte der Sprung des nahe Hamburg Aufgewachsenen in das NLZ von Werder Bremen, er verdiente als Jugendspieler plötzlich 1200 Euro monatlich. "Boah, krass", das waren immerhin "dreimal so viel" wie bei seiner vorherigen Ausbildung zum Speditionskaufmann.

Ein gutes Jahr später bekam er schon 6000 Euro brutto im Monat. Kruse war genauso wie sein damaliger Weggefährte und Mitbewohner Harnik zum Jungprofi bei Werder aufgestiegen.

Und konnte den Verlockungen des Geldes nicht widerstehen! Kruse begann mit Sportwetten und bestellte sich einen Audi TT, für den der frischgebackene Volljährige monatlich 600 bis 700 Euro abdrückte.

Kruse ehrlich: "Ich habe irgendwann als junger Spieler die Relation zum Geld verloren."

Max Kruse: "Ich hatte die letzten 15 Jahre überhaupt keinen Überblick über meine Konten"

Max Kruse stieg morgens nach einer langen Pokernacht mit zwei Frauen in ein Berliner Taxi - und vergaß im Kofferraum seinen Rucksack mit 75.000 Euro.
Max Kruse stieg morgens nach einer langen Pokernacht mit zwei Frauen in ein Berliner Taxi - und vergaß im Kofferraum seinen Rucksack mit 75.000 Euro.  © Paul Zinken/dpa

Zwei Jahre später ging er zu St. Pauli, wo der Offensivspieler monatlich 12.000 Euro einstrich. Kruse leaste sich gleich zwei Autos von Mercedes.

Zum Glück gäbe es seinen Vater, der schon früh viel Geld vor Kruse "gerettet" und in Immobilien investiert habe. "Ich hatte die letzten 15 Jahre überhaupt keinen Überblick über meine Konten", gesteht der Ex-Profi.

Sein Kumpel Harnik spricht von gut und gerne 15.000 Euro, die ein Fußballer in seiner Hochzeit an monatlichen Fixkosten hätte. Außerdem kämen rückblickend "bescheuerte" Investitionen in Start-ups und Aktien hinzu.

"Und dann war man mal in Vegas pokern für 300.000 Euro", meint die Spielernatur süffisant. Und nicht zu vergessen die 75.000 Euro, die er nach einer langen Poker-Nacht morgens um 7 Uhr in einem Berliner Taxi liegen ließ!

Kruse zu der Story: "Wir steigen in ein Taxi, ich mit zwei Frauen hinten auf dem Rücksitz, die Augen erstmal nicht auf meinen Rucksack." Stattdessen wurde dieser im Kofferraum deponiert, weil Kruse hinten in der Mitte sitzend Platz brauchte.

"Ich war damals ein bisschen jünger und anfälliger für das weibliche Geschlecht", er habe den Rucksack einfach im Kofferraum vergessen. Das fiel erst später auf, als er das Frühstück in einem Café bezahlen wollte.

Max Kruse und Martin Harnik präsentieren Anekdoten und Zahlen aus dem Fußball-Zirkus

Der für seinen extrovertierten Lebensstil bekannte Kruse (35) bezeichnet sich selbst als Lebemann.
Der für seinen extrovertierten Lebensstil bekannte Kruse (35) bezeichnet sich selbst als Lebemann.  © Michael Matthey/dpa

"Natürlich habe ich mich geärgert im Nachhinein und Anzeige gegen Unbekannt gestellt", wenngleich Kruse bis heute nicht weiß, ob es der Taxifahrer war oder die nachfolgenden Fahrgäste, die den Rucksack an sich nahmen.

Einen ähnlichen Fall von Raffgier erlebte Kruse mit einem ehemaligen Freund und Mitspieler, welcher 70.000 Euro Wettschulden anhäufte.

Kruse war damals so eng mit ihm, dass er die Schulden anfangs beglich und ihm darüber hinaus seinen Haustürschlüssel anvertraute.

Dumm nur: Dieser nutzte die Situation schamlos aus, ging in Kruses Haus ein und aus wie er wollte, ließ erst den Staubsauger mitgehen, dann andere Gegenstände, ehe er aus Kruses Schublade Geld klaute.

Irgendwann flog er auf, Kruse verklagte ihn. Da dieser Privatinsolvenz anmeldete, sah Kruse von seinem Geld nie wieder etwas.

Titelfoto: Bildmontage: Paul Zinken/dpa; Michael Matthey/dpa

Mehr zum Thema Max Kruse: