Aus der Traum: Deutsche Tennis-Herren vergeigen Davis Cup

Trier - Ernüchterung statt Euphorie: Alexander Zverev (25) und das deutsche Davis-Cup-Team haben überraschend den Sprung in die Gruppenphase des traditionsreichen Tennis-Mannschaftswettbewerbs verpasst.

Alexander Zverev (25) verlor am Samstag sein Einzel. Weil auch Altmaier verlor, verpasste Deutschland den Einzug in die Gruppenphase.
Alexander Zverev (25) verlor am Samstag sein Einzel. Weil auch Altmaier verlor, verpasste Deutschland den Einzug in die Gruppenphase.  © Harald Tittel/dpa

Der Olympiasieger und seine Kollegen mussten sich in der Qualifikation in Trier der Schweiz mit 2:3 geschlagen geben und spielen nun im Herbst nur um den Verbleib in der Tennis-Weltgruppe.

Ein Weiterkommen hätte lukrative Gruppenspiele bedeutet, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in Deutschland stattgefunden hätten.

Schon im vergangenen Jahr war eine Zwischenrunde in Hamburg ausgetragen worden.

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Ausschlaggebend für das Aus war die überraschende Niederlage von Zverev am Samstag im Spitzeneinzel gegen den Schweizer Marc-Andrea Hüsler (26). Einen Tag nach seiner überzeugenden und Mut machenden Leistung gegen Routinier Stan Wawrinka (37) tat sich Zverev gegen Hüsler von Beginn an schwer und musste sich am Ende mit 2:6, 6:7 (4:7) geschlagen geben.

Im entscheidenden Einzel zeigte Debütant Daniel Altmaier (24) nach anfänglicher Nervosität zwar einen beherzten Auftritt, im dritten Satz konnte der 24-Jährige seine Chancen aber nicht nutzen und verlor nach 2:34 Stunden mit 3:6, 7:5, 4:6.

Einen Tag nach seiner überzeugenden Leistung gegen Routinier Wawrinka tat sich Zverev gegen Hüsler von Beginn an schwer.

Der 25-Jährige wirkte nicht so frisch wie am Freitag und hatte zudem große Probleme mit seinem Service.

Vor allem beim zweiten Aufschlag fehlte Zverev die Geschwindigkeit, was Hüsler immer wieder zu leichten Punkten nutzte. Nach gerade einmal einer halben Stunde ging der erste Satz mit 6:2 an die Schweizer Nummer eins.

Im zweiten Satz steigerte sich Zverev ein wenig. Dem Olympiasieger gelang ein frühes Break, doch ihm fehlte die Konstanz in seinem Spiel. Zweimal musste er selbst sein Service abgeben und stand beim Stand von 4:5 und Aufschlag Hüsler bereits vor der Niederlage.

Doch dann machte Zverev auf einmal acht Punkte in Serie, die Entscheidung fiel im Tiebreak. Dort ließ Zverev der Aufschlag wieder im Stich, was Hüsler zum überraschenden Sieg und zum Ausgleich nutzte.

Davis Cup: Duo Mies/Pütz brachte Deutschland zunächst in Führung

Andreas Mies (l.) und Tim Pütz brachten Deutschland gegen die Schweiz in Führung.
Andreas Mies (l.) und Tim Pütz brachten Deutschland gegen die Schweiz in Führung.  © Harald Tittel/dpa

Dabei startete der Samstag gut. Das Doppel Andreas Mies (32) und Tim Pütz (35) gewann gegen das Schweizer Duo Stan Wawrinka und Dominic Stricker mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:4 und brachte die Gastgeber damit 2:1 in Führung.

Nach dem ersten Tag hatte es 1:1 gestanden. Nachdem Oscar Otte am Freitag zunächst gegen Marc-Andrea Hüsler verloren hatte, sorgte Zverev mit einem überzeugenden Sieg gegen Wawrinka für den Ausgleich.

"Es war so affengeil, hier zu spielen", sagte Mies nach dem hart umkämpften Sieg. "Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir sind froh, dass wir einen Punkt für die Mannschaft holen konnten", sagte Pütz.

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Mies und Pütz brauchten vor rund 4000 Zuschauern eine Weile, um ihren Rhythmus zu finden. Pütz hatte im Davis Cup in den vergangenen Jahren fast immer mit Kevin Krawietz zusammengespielt. Krawietz fehlt dieses Mal aber, weil er vor Kurzem Vater geworden ist.

Nach verlorenem ersten Satz steigerten sich Mies und Pütz und schafften im zweiten Durchgang ein schnelles Break.

Im Entscheidungssatz schenkten sich beide Doppel nichts, am Ende behielt das deutsche Duo aber die Nerven und machte den Sieg unter dem Jubel der Zuschauer und zur Freude von Boris Becker auf der deutschen Bank nach 2:17 Stunden perfekt.

Erstmeldung: 15.56 Uhr, zuletzt aktualisiert um 21.42 Uhr.

Titelfoto: Harald Tittel/dpa

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