Triathlon-Rekordrennen in Roth: Dominator Ditlev nicht zu schlagen, Lange auf Rang zwei!

Roth - Was für ein unglaubliches Rennen! Magnus Ditlev (25) hat in neuer Rekordzeit den Triathlon-Klassiker in Roth gewonnen - und wie vor einem Jahr den zweimaligen Hawaii-Weltmeister Patrick Lange (36) auf Platz zwei verwiesen.

Magnus Ditlev (25) hat eine grandiose Leistung abgeliefert.
Magnus Ditlev (25) hat eine grandiose Leistung abgeliefert.  © Daniel Karmann/dpa

Jan Frodeno (41) gratulierte dem Räuber seiner Rekordmarke im Ziel als Erster. Der deutsche Triathlon-Topstar kühlte den erschöpften Riesen Ditlev mit Wasser ab und schoss ein Selfie.

In einem überaus denkwürdigen Rennen hatte der 1,95 Meter große Däne zuvor die als Weltbestzeit angesehene Frodeno-Zeit aus dem Jahr 2016 in 7:24:40 Stunden um sagenhafte knapp elf Minuten (!) unterboten. Einfach irre! "Es ist verrückt. Ich habe nicht erwartet, so schnell zu sein", erklärte Ditlev.

Vor dem neuen Rekordmann verneigte sich auch der erneut geschlagene Lange, der sagte: "Magnus Ditlev ist wirklich der König von Roth. Er ist einfach so ein unfassbar starker Athlet, da muss ich mich einfach mit dem zweiten Platz zufriedengeben."

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Lange hatte sich in der Stimmungsarena auf den letzten Metern von den Massen ausgiebig feiern lassen und durchbrach so auch wegen einer Toilettenpause denkbar knapp in 7:30:04 Stunden die Siebeneinhalb-Schallmauer letztlich nicht.

Das ärgerte ihn "natürlich" ein bisschen, als er den Blick auf die Tafel richtete. Dritter wurde Ben Kanute (30, USA).

Triathlon in Roth: Emotionaler Tag für Sebastian Kienle

Sebastian Kienle (38) hatte mit der Spitze nichts zu tun. Das Rennen in Roth war für den Deutschen allerdings sehr emotional.
Sebastian Kienle (38) hatte mit der Spitze nichts zu tun. Das Rennen in Roth war für den Deutschen allerdings sehr emotional.  © Daniel Karmann/dpa

Sebastian Kienle (38) hatte mit dem Ausgang an der Spitze des grandiosen Rennens in Bayern als 14. bei seinem letzten Roth-Auftritt als Profi nichts zu tun.

Emotional wurde es im Ziel dennoch: Mit seinem kleinen Sohn im Arm winkte er dem Publikum, ehe sich die drei ehemaligen Hawaii-Dominatoren Kienle (Sieger 2014), Frodeno (2015, 2016 und 2019) und Lange (2017 und 2018) zum gemeinsamen Foto fürs Erinnerungsalbum an der Strecke postierten.

"Ich muss immer lachen, wenn Sportler sagen, sie müssen erst was realisieren", sagte Kienle im Anschluss. Genau das müsse er allerdings jetzt.

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Auch bei den Frauen wurde großer Triathlonsport insgesamt etwa 300.000 Zuschauern entlang der Strecke geboten. Anne Haug (40) verpasste den erhofften Heimsieg-Hattrick als Zweite nach einer wieder beeindruckenden Aufholjagd beim Laufen.

An Daniela Ryf (36) kam die 40-Jährige, die mit über 20 Minuten Rückstand auf die fünfmalige Ironman-Weltmeisterin auf die Laufstrecke gegangen war, aber nicht ran. Ryf lieferte eine Machtdemonstration ab und gewann ebenfalls in Rekordzeit.

Sie benötigt 8:08:21 Stunden und löste damit die ehemalige Triathletin Chrissie Wellington (46) aus Großbritannien ab, die im Jahr 2011 auch in Roth 8:18:13 Stunden gebraucht hatte. "Es fühlt sich ganz speziell an", sagte die dreimalige Roth-Siegerin Ryf.

Dieser Rekord sei das letzte gewesen, was sie nicht erreicht hatte. Dritte wurde beim Roth-Debüt Laura Philipp (36).

Triathlon in Roth: Daniela Ryf lässt Konkurrenz keine Chance

Daniela Ryf (36) lieferte eine Machtdemonstration ab.
Daniela Ryf (36) lieferte eine Machtdemonstration ab.  © Daniel Löb/dpa

Die Bedingungen für die Rekordjagd waren perfekt. Die aufgehende Sonne spiegelte sich am Morgen im glatten Wasser des Main-Donau-Kanals, bei 21,7 Grad durften auch die Profis mit Neoprenanzügen schwimmen: mehr Auftrieb, mehr Geschwindigkeit.

Ryf hatte es schon am Donnerstag prophezeit: Wer gewinnen will, wird auch Weltbestzeit schaffen.

Bei den Männern hatte der bei diesem Mal als unterhaltsamer Kommentator arbeitende Frodeno 2016 in Roth 7:35:39 Stunden benötigt. Zwar war der neue Triathlon-Star Kristian Blummenfelt (29) aus Norwegen 2021 im mexikanischen Cozumel nach famosen 7:21:11 Stunden ins Ziel gekommen.

Das Rennen wird wegen der starken Strömung und Schwimmzeiten unter 40 Minuten kritisch gesehen. In der Szene gilt: Roth steht für die Weltbestzeiten. Was Ditlev und Ryf überaus eindrucksvoll belegten.

Auf dem Rad wechselte sich Ditlev mit der Führung mit dem französischen Vizeweltmeister Sam Laidlow (24) ab, beide blieben unter der Vier-Stunden-Schallmauer.

Nach ein paar Kilometern auf der Laufstrecke verschärfte Ditlev allerdings das Tempo, Laidlow musste in der Folge abreißen lassen und fiel mit Wadenproblemen immer weiter zurück. Von hinten drängte Lange. Rund 18 Kilometer vor dem Ziel im Freistaat zog er an Laidlow vorbei, fair klatschten beide sich kurz ab. Nun war nur noch Ditlev vor ihm, wie vor einem Jahr.

Er kam aber nicht ran, auch wenn Ditlev mit Blumen in der Hand in der Rother Triathlon-Arena Zuschauer abklatschte und die letzten Schritte zum Ziel mit dem Blick auf seine Rekordzeit genoss: "Das bedeutet mit sehr, sehr viel."

Erstmeldung: 14.11 Uhr, letzte Aktualisierung: 16.16 Uhr

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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