San Giovanni in Marignano - Sie war die Identifikationsfigur beim Dresdner SC. Nach zehn Jahren im Verein entschied sich Sarah Straube (23) für einen Tapetenwechsel und vor allem für eine neue sportliche Aufgabe.
In Italien stellt sie in der kommenden Saison für den Aufsteiger "Consolini Volley" die Bälle zu - und will im Land des Weltmeisters nicht einfach nur "Hallo" sagen.
"Das Leben abseits vom Volleyball ist schön", sagt Straube über ihre neue Heimat. "Ich wohne 100 Meter vom Strand weg, ich kann mich nicht beklagen", so die 23-Jährige über die Vorzüge, die San Giovanni in Marignano an der Adria-Küste im Vergleich zur sächsischen Landeshauptstadt bietet.
Insgesamt vermisst sie Deutschland und Elbflorenz allerdings schon, vor allem das Umfeld. "Man kennt neben dem Volleyballfeld ja doch den einen oder anderen - das ist das, was hier schon noch fehlt", erklärt die gebürtige Suhlerin, die in den ersten drei Wochen von ihrer Oma begleitet wurde.
Aktuell sind sogar ihre Eltern in Italien: "Dadurch war ich ein bisschen abgelenkt und hatte erst mal jemanden zum Sprechen."
Sarah Straube über den Volleyball in Italien: "Die Angreifer, die können hart und härter"
Anpassungsschwierigkeiten hatte sie in ihrem neuen Team allerdings nicht - weder menschlich, denn sie wurde "sehr herzlich aufgenommen", noch vom Niveau, das schon auf einem anderen Level ist: "Es ist allgemein viel physischer. Die Angreifer, die können hart und härter. Da wird wenig getippt oder ein Rollshot gespielt. Das ist der größte Unterschied."
Aber nicht nur daran merkt sie, dass im Volleyball-Mekka eine neue - und vermutlich auch größere - Herausforderung auf sie wartet. "Vom Niveau sind wir schon eines der besseren Teams in Deutschland", vergleicht sie das Level bei ihrem neuen Verein mit dem in ihrer Heimat: "Und hier in Italien sind wir vielleicht erst einmal unteres Drittel."
"Volley Novara" heißt der erste Gegner am 6. Oktober. "Das ist direkt zum Saisonauftakt ein ziemlicher Klopfer", sagt Straube über den amtierenden CEV-Cup-Sieger.
"Aber einfach nur mitspielen - das ist nicht unsere Einstellung und nicht unser Ziel. Wir wollen aus jedem Spiel etwas mitnehmen", sprüht sie vor Ehrgeiz, den jeder in Erinnerung hat, der sie aus ihrer Zeit beim DSC kennt.