Schock beim deutschen Team: Bundestrainer tritt überraschend zurück

Frankfurt am Main - Schock im deutschen Männer-Volleyball: Bundestrainer Michal Winiarski (42) ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Das teilte der Verband am Mittwoch mit.

Deutschlands Bundestrainer der Volleyballer, Michal Winiarski (42), ist überraschend zurückgetreten.
Deutschlands Bundestrainer der Volleyballer, Michal Winiarski (42), ist überraschend zurückgetreten.  © Marcus Brandt/dpa

"Michal Winiarski legt sein Amt als Bundestrainer der Männer-Nationalmannschaft aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung nieder. Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) wird in den kommenden Wochen mit mehreren Kandidaten Gespräche führen, um einen Nachfolger zu finden", hieß es in der Pressemitteilung.

Der Pole hatte das Team seit Anfang 2022 betreut und erst im vergangenen Jahr seinen Kontrakt bis zu nach den Olympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles verlängert. Doch nun zog der Ex-Weltklasse-Spieler aus Belastungsgründen die Reißleine.

"Ich habe zuletzt aber gemerkt, dass meine Familie mehr Zeit und Präsenz von mir braucht. Die Arbeit in der PlusLiga ist sehr intensiv, und zwischen Liga und Nationalteam blieb kaum Zeit zum Durchatmen. Hinzu kamen kleineren gesundheitlichen Probleme. Das alles hat mir gezeigt, dass es nun an der Zeit ist, eine Pause einzulegen, neue Kraft zu schöpfen und mit einer frischen Perspektive nach vorne zu schauen", so Winiarski.

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Er hatte mit dem Nationalteam 2023 völlig überraschend in Brasilien die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024 geschafft. Dort überzeugte das Team, schied aber im Viertelfinale ganz bitter und knapp mit 2:3 gegen den späteren Olympiasieger und Gastgeber Frankreich aus.

Deutscher Volleyball-Verband muss sich nun auf die Suche nach einem Nachfolger machen

Trafen schon als Spieler aufeinander, später coachte Winiarski (r.) Georg Grozer (40, l.).
Trafen schon als Spieler aufeinander, später coachte Winiarski (r.) Georg Grozer (40, l.).  © Marcus Brandt/dpa

Auch in diesem Sommer betreute Winiarski das Team in der Nations League und bei der WM auf den Philippinen. Nach Olympia waren zahlreiche Stars zurückgetreten, das neuformierte, junge Team um Routinier Georg Grozer (40) schied in der Vorrunde mit nur einem Sieg aus.

"Michal hat in den vergangenen Jahren einen großartigen Job gemacht. Er hat die Mannschaft sportlich und menschlich enorm weitergebracht und sie auf ein neues Level gebracht. Es ist bitter, ihn zu verlieren, aber ich respektiere seine Entscheidung. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute", so Chef-Bundestrainer Christian Dünnes (41).

Er muss sich nun auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger machen, der als großes Ziel die erneute Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles sichern soll.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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