Laura Dahlmeier konnte nach Bergunglück noch mit Seilpartnerin kommunizieren

Pakistan - Das Bangen um Laura Dahlmeier (31) geht weiter! Das Schicksal der deutschen Biathlon-Ikone, die in Pakistan bei einem Bergunfall verunglückte und mindestens schwerst verletzt ist, ist nach wie vor ungeklärt. Die Bergung verzögert sich weiter, inzwischen gibt es aber erste Hinweise darauf, dass die Bayerin zumindest das Unglück selbst überlebte.

Laura Dahlmeier (31) verunglückte am Montag im pakistanischen Karakorum-Gebirge. Ihr Schicksal ist noch ungeklärt.
Laura Dahlmeier (31) verunglückte am Montag im pakistanischen Karakorum-Gebirge. Ihr Schicksal ist noch ungeklärt.  © Matthias Balk/dpa

Wie das pakistanische Portal dawn.com berichtete, habe die 31-Jährige nämlich kurz nach dem Unglück noch mit ihrer Seilpartnerin Marina Krauss kommunizieren können, auch wenn diese sie nicht räumlich erreichen konnte.

"Sie könnte in eine Schlucht gestürzt sein", erklärte der Organisator ihrer Tour, Mohamed Iqbal, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Krauss selbst, die sich zum Zeitpunkt des Steinschlags unterhalb von Dahlmeier am Berg befunden haben soll, stieg am Dienstag ab und erreichte inzwischen bei guter Gesundheit das Basiscamp.

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Dahlmeier war am Montagmittag im pakistanischen Karakorum-Gebirge unterwegs, als sie beim Besteigen des Laila Peak von Steinschlag getroffen worden und abgestürzt war.

Krauss setzte zwar sofort einen Notruf ab, aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets dauerte es aber bis zum Dienstagmorgen, bis ein Rettungshubschrauber Dahlmeier bei einem Überflug zumindest lokalisieren konnte. Dabei wurden keine Lebenszeichen festgestellt.

Rettungseinsatz für Laura Dahlmeier wieder aufgenommen

Seit zwei Tagen wartet Laura Dahlmeier auf Hilfe.
Seit zwei Tagen wartet Laura Dahlmeier auf Hilfe.  © Michael Kappeler/dpa

Wegen der Wetterlage und anhaltender Steinschlaggefahr konnte Dahlmeier noch immer nicht vom Berg geholt werden.

Am Mittwochmittag (Ortszeit) teilte ein Regierungssprecher der Region endlich mit, dass eine Bodenrettungsaktion gestartet worden sei. Zwei Rettungsteams hätten sich an die Besteigung des Berges gemacht, um zu Dahlmeier zu gelangen.

Eine Bergung per Hubschrauber sei nicht möglich, erklärte ein hochrangiger lokaler Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Die Bedingungen in der Höhe, in der sie verletzt wurde, sind extrem schwierig."

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Ein erster Versuch am Dienstag musste wegen einsetzender Dunkelheit abgebrochen werden, am Mittwoch konnte der Einsatz wegen schlechten Wetters erst deutlich später als geplant und ohne Helikopter starten.

Biathlon-Stars bangen um Laura Dahlmeier

Laura Dahlmeier befindet sich noch am Laila Peak. Viele ehemalige Kollegen nehmen Anteil an ihrem Schicksal.
Laura Dahlmeier befindet sich noch am Laila Peak. Viele ehemalige Kollegen nehmen Anteil an ihrem Schicksal.  © Hendrik Schmidt/dpa

Das Schicksal der 31-Jährigen bewegt auch ihre ehemaligen Kollegen stark.

Magdalena Neuner (38), Dahlmeiers Vorgängerin nicht nur als Gesamtweltcupsiegerin, sondern auch als deutsches "Wunderkind", das seine Karriere bereits mit 25 Jahren beendete, postete auf Instagram ein Bild mit betenden Händen vor einem Bergpanorama und schrieb dazu: "Ich denke an dich Laura".

Dem schloss sich Dahlmeiers frühere Konkurrentin Kaisa Mäkäräinen (42) an, andere Weggefährtinnen der Doppel-Olympiasiegerin wie Marie Laure Brunet (38), Helena Ekholm (40) und Weronika Nowakowska (39) kommentierten den Post mit einem Herz.

DSV-Athlet Johannes Kühn (33) postete in seiner Instagram-Story eine brennende Kerze und widmete sie seiner früheren Teamkollegin, auch aus anderen Sportarten ließen Wintersport-Stars wie Rodel-Queen Natalie Geisenberger (37) wissen, dass sie an Dahlmeier denken.

Erstmeldung von 8.33 Uhr, zuletzt aktualisiert um 10.13 Uhr.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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