Traurige Gewissheit: Bergunglück kostet Laura Dahlmeier das Leben
Pakistan - Jetzt herrscht traurige Gewissheit: Laura Dahlmeier (†31) hat das Bergunglück im pakistanischen Karakorum-Gebirge nicht überlebt. Die ehemalige Biathletin konnte zwei Tage nach ihrem Absturz nur tot gefunden werden.

Das teilte ihr Management der Deutschen Presse-Agentur mit.
Dahlmeier war am Montagmittag (Ortszeit) bei der Besteigung des Laila Peak auf rund 5700 Metern Höhe Opfer eines Steinschlags geworden und abgestürzt. Ihre Seilpartnerin Marina Krauss war unverletzt geblieben und hatte absteigen können, während die 31-Jährige schwer verletzt auf dem Berg zurückblieb.
Laut Krauss war Dahlmeier nach dem Sturz noch am Leben, sie hatte noch mit ihr sprechen können. Die Bergung gestaltete sich allerdings extrem schwierig, erst nach mehr als zwei Tagen erreichten Rettungsteams die Ex-Biathletin - zu spät für die zweimalige Olympiasiegerin.
Erst am Dienstagmorgen hatte ein Rettungshubschrauber die Gegend überhaupt überfliegen können, weil das Gebiet, in dem Dahlmeier unterwegs gewesen war, so abgeschieden liegt.
Anhaltende Steinschlaggefahr, schlechtes Wetter und Dunkelheit sorgten dafür, dass sich erst am Mittwochmittag Bergrettungsteams zu Fuß auf den Weg machen konnten und dann den traurigen Fund machten.
Teil des Rettungsteams war auch der Weltklasse-Bergsteiger Thomas Huber, der 2023 das Vorwort von Dahlmeiers Buch "Wenn ich was mach, mach ich's gscheid" verfasste.
Laura Dahlmeier hatte sich dem Bergsteigen verschrieben

Besonders tragisch: Eine Bergung ihres Leichnams sei aufgrund der schwierigen Bedingungen aktuell unmöglich - auch nicht per Hubschrauber.
Ihr Management teilte mit, dass es der "ausdrücklicher und niedergeschriebene Wille" Dahlmeiers sei, dass "niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen."
Im Weiteren heißt es: "Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren."
Laura Dahlmeier hatte sich nach ihrer Weltkarriere im Biathlon dem Bergsteigen verschrieben, sich zur staatlich geprüften Bergführerin ausbilden lassen.
Schon seit Ende Juni war sie in Pakistan gewesen, hatte in einem letzten Instagram-Post verkündet, sich auf die nächsten Abenteuer zu freuen - der Pakistan-Reise mit der Besteigung mehrerer Sechstausender.
Die erste Gipfelbesteigung hatten Dahlmeier und Krauss bereits am 8. Juli geschafft, als sie den 6287 Meter hohen Great Trango Tower bezwangen. Auf dem Weg zum zweiten Gipfel kam es dann zum tragischen Unglück - der Dahlmeier schließlich das Leben kostete.
Erstmeldung: 14.22 Uhr, aktualisiert: 15.54 Uhr
Titelfoto: Matthias Balk/dpa