Laura Dahlmeier ist tot: Mit nur 25 Jahren beendete sie ihre Ausnahme-Karriere

Garmisch-Partenkirchen - Mit 25 Jahren trat sie zurück, um sich ihrer Liebe für die Berge zu widmen, jetzt ist Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier (†31) tot: Ein Bergunfall kostete die Doppel-Olympiasiegerin das Leben. Mit der Deutschen verliert die Sportart ein ganz großes Aushängeschild.

Laura Dahlmeier (†31) war eine der größten Titelsammlerinnen des Biathlons, hielt bis 2020 den Rekord für die erfolgreichste Frau bei einer WM.
Laura Dahlmeier (†31) war eine der größten Titelsammlerinnen des Biathlons, hielt bis 2020 den Rekord für die erfolgreichste Frau bei einer WM.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Sieben WM-Titel, zwei olympische Goldmedaillen, die große Kristallkugel als Gesamtweltcupsiegerin: In nur sechs kurzen Jahren holte Dahlmeier sämtliche Titel, die es im Biathlon zu gewinnen gibt.

Dabei startete ihre Weltcup-Karriere furios: Als 19-Jährige überzeugte sie bei der Junioren-WM 2013 so sehr, dass sie vom DSV ohne einen vorherigen Einsatz im Weltcup für die kurz darauf anstehende Weltmeisterschaft nominiert wurde.

Ihr Debüt auf Weltklasse-Niveau gab Dahlmeier in der Frauenstaffel und blieb dort nicht nur fehlerfrei am Schießstand, sondern zeigte auf ihrer Runde auch die drittbeste Laufzeit, sodass sie als Führende auf Schlussläuferin Andrea Henkel (47) übergeben konnte und nur wegen deren Schießfehlern ihre erste WM-Medaille verpasste.

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In den folgenden Jahren ließ die Deutsche ihr Potenzial immer wieder aufblitzen, den endgültigen Durchbruch schaffte Dahlmeier 2015 mit ihren ersten Weltcup-Siegen und WM-Medaillen.

Unsterblich machte sich die Garmisch-Partenkirchenerin schließlich bei der WM 2017, als sie bei sechs Starts fünfmal Gold und einmal Silber gewann und sie so zur zu diesem Zeitpunkt erfolgreichsten Biathletin bei einer Weltmeisterschaft aufstieg.

In diesem Jahr gewann sie auch als erste Deutsche seit Magdalena Neuner (38) den Gesamtweltcup.

Laura Dahlmeier widmete sich nach dem Biathlon ihrer Liebe zu den Bergen

Bei den Olympischen Spielen 2018 stand Dahlmeier in drei von vier Einzelrennen auf dem Podium.
Bei den Olympischen Spielen 2018 stand Dahlmeier in drei von vier Einzelrennen auf dem Podium.  © KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP

Bei den Olympischen Spielen 2018 vergrößerte die siebenfache Weltmeisterin ihre Medaillensammlung, als sie sich in Sprint und Verfolgung zur Doppel-Olympiasiegerin krönte und auch im Einzel auf dem Podest stand.

Danach fehlte es Dahlmeier an Zielen: Zwar trat sie in der Saison 2018/19 noch im Weltcup an, musste aber viele Rennen wegen Krankheit und Verletzungen auslassen und verkündete am Ende des Winters ihren Rücktritt mit nur 25 Jahren.

Sie sei nicht mehr zu 100 Prozent davon überzeugt, Biathlon weiter auf Spitzenniveau betreiben zu wollen, erklärte die 33-malige Weltcupsiegerin damals: "Heute bin ich an dem Punkt, an dem ich nicht weiß, was ich mir für ein Ziel vornehmen sollte."

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Ihre Ziele wurden andere: Nach der Karriere als Biathletin widmete sie sich ihrer zweiten Leidenschaft, dem Bergsteigen. Schon zu aktiven Zeiten hatte sie Bergtouren absolviert, jetzt ließ sie sich zur staatlich geprüften Bergführerin ausbilden und bezwang zahlreiche Berggiganten.

Auch wenn sie als vorsichtige und risikobereite Bergsteigerin galt, konnte sie das Unglück im pakistanischen Gebirge nicht verhindern: Das nötige Quäntchen Glück, das sie zuvor immer heil nach Hause kommen ließ, hatte die Deutsche verlassen.

Titelfoto: Bildmontage: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa, Kirill KUDRYAVTSEV / AFP

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