Kurz vorm Saisonstart im Biathlon: Weltverband streicht diesen Wettbewerb aus dem Programm

Anif (Österreich) - Die neue Saison im Biathlon steht vor der Tür. Was viele noch nicht wissen: Es wird einige Änderungen geben, wenn Frauen und Männer wieder mit ihren Skiern und Gewehren auf die Jagd nach Siegen gehen.

Deutschlands Biathlon-Star Franziska Preuß (29) und ihre Kollegen müssen sich auf Änderungen im Weltcup einstellen.
Deutschlands Biathlon-Star Franziska Preuß (29) und ihre Kollegen müssen sich auf Änderungen im Weltcup einstellen.  © Sven Hoppe/dpa

Wie der Weltverband IBU am Mittwoch mitteilte, wird ein Wettbewerb komplett aus dem Programm gestrichen.

Erst seit März 2018 existierte der sogenannte Supersprint im IBU-Cup, eine Kategorie unter dem Weltcup. Doch nach nur fünf Jahren ist Schluss mit der "Neuerung", die bei den Athleten ohnehin nicht beliebt war.

"Seit zwei oder drei Saisons sind die Berichte über den Supersprint von Nationen und Athleten eher negativ als positiv. Für die Teams ist es ein sehr anspruchsvolles Rennen, da es sich über einen ganzen Tag erstreckt und das Format sehr kurz und zufällig ist. Sportlich spiegeln die Ranglisten nicht unbedingt die übliche Hierarchie wider", erklärt der Leiter des Technischen Komitees der IBU, Christophe Vasallo (55), dem "Nordic Magazine".

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Das Format habe es zudem nicht erlaubt, dass möglichst viele Athleten an den Rennen teilnehmen können. Der Supersprint bestand aus einem Qualifikations- und einem Hauptrennen. Die Runden hatten nur eine Länge von einem Kilometer, auch die Verlängerung auf 1,5 Kilometer brachte dem unliebsamen Wettbewerb nicht mehr Sympathien ein.

Biathlon: Auch in der Mixed-Staffel wird es eine Änderung geben

Emilien Claude (24) gewann am Ende der vergangenen Saison den Supersprint in Canmore (Kanada) und geht damit als letzter Sieger dieses Wettbewerbs in die Geschichte ein.
Emilien Claude (24) gewann am Ende der vergangenen Saison den Supersprint in Canmore (Kanada) und geht damit als letzter Sieger dieses Wettbewerbs in die Geschichte ein.  © Hendrik Schmidt/dpa

Durch die kurze Laufdistanz entschied im Grunde nur das Schießen über den Ausgang des Rennens.

Und es gab noch einen weiteren wichtigen Faktor: Durch die Schnelligkeit, in der die Athleten durch die kurze Laufstrecke wieder am Schießstand erschienen, war das Format nicht fernsehtauglich. Und das ist natürlich überhaupt nicht im Interesse des Biathlons, das zu einem der größten Quotenbringer im Fernsehen zählt.

Zur Saison 2020/21 sollte der Supersprint im Weltcup eingeführt und etabliert werden, doch nach zahlreichen Protesten der Athleten wurde die Idee gestrichen. Lediglich bei der Sommer-Biathlon-WM wurde er ausgetragen.

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Eine weitere Änderung betrifft auch den Weltcup. Dort wird die Laufstrecke der Mixed-Staffel angepasst. Bislang liefen die Frauen in dem Rennen, bei dem zwei weibliche und zwei männliche Athleten an den Start gehen, sechs Kilometer. Die Männer mussten jeweils Runden über eine Distanz von 7,5 Kilometern laufen.

Das wird nach Informationen von Vasallo jetzt angepasst, auch die Männer laufen nun "nur" sechs Kilometer. Durch die unterschiedlichen Distanzen sei es zu Problemen mit dem Management der Laufstrecke gekommen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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