Mega-Patzer kostet Sieg: Biathlon-Superstar vergisst Strafrunde!

Soldier Hollow (USA) - Über dieses Missgeschick wird er sich wohl noch lange ärgern! Biathlon-Superstar Quentin Fillon Maillet (31), zweimaliger Olympiasieger und Gesamtweltcup-Sieger von 2022, vergaß im Sprint von Soldier Hollow, eine Strafrunde zu absolvieren - und verpasste dadurch seinen ersten Saisonsieg!

Quentin Fillon Maillet (31) hatte am Samstagabend wenig zu lachen: Durch einen dicken Fauxpas verpasste er seinen ersten Saisonsieg.
Quentin Fillon Maillet (31) hatte am Samstagabend wenig zu lachen: Durch einen dicken Fauxpas verpasste er seinen ersten Saisonsieg.  © Isaac HALE / AFP

Die ganz großen Favoriten um die im Gesamtweltcup führenden Bø-Brüder Johannes Thingnes (30) und Tarjei (35) hatten bereits gepatzt, der Weg für Quentin Fillon Maillet zu seinem ersten Sieg in diesem Winter war frei.

Beim zweiten Schießen verfehlte er zwar eine Scheibe, blieb damit durch seine gute Laufleistung aber noch im Rennen - bis ihm ein folgenschwerer Fehler unterlief.

Denn anstatt in die Strafrunde abzubiegen, verließ er den Schießstand sofort! Dafür gab es eine Zeitstrafe von satten zwei Minuten.

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Im Ziel lag er durch die Zeitstrafe dann mit 1:34 Minuten Rückstand auf den Tagessieger Éric Perrot (22) nur auf Platz 31. Ohne die Strafe wären es also 26 Sekunden Vorsprung gewesen - eine Strafrunde, die er ja hätte absolvieren müssen, dauert bei den Männern rund 22 bis 23 Sekunden.

Es wäre also wahrscheinlich ein knapper Sieg für Fillon Maillet herausgesprungen - und sogar ein Dreifachpodium für die Franzosen, denn Émilien Jacquelin (28) belegte hinter seinem Landsmann Perrot den zweiten Platz.

Biathlon: Émilien Jacquelin macht Höhe und Jetlag für Patzer seines Teamkollegen verantwortlich

Es hätte ein komplettes französisches Podium sein können! Durch das Malheur von Quentin Fillon Maillet (31) gewann Éric Perrot (22, M.) vor Émilien Jacquelin (28, l.) und dem Norweger Johan-Olav Botn (24, r.).
Es hätte ein komplettes französisches Podium sein können! Durch das Malheur von Quentin Fillon Maillet (31) gewann Éric Perrot (22, M.) vor Émilien Jacquelin (28, l.) und dem Norweger Johan-Olav Botn (24, r.).  © Isaac HALE / AFP

Kein Wunder, dass dem 31-Jährigen nach Ende seines Rennens nicht nach Interviews und Erklärungen zumute war, er dampfte sofort ab, ohne mit den Medien zu sprechen. Teamkollege Jacquelin hingegen nahm seinen Mitstreiter in Schutz.

"Es ist nicht gelogen, wenn man sagt, dass man in der Höhe nicht mehr klar denken kann", sagte der Zweitplatzierte laut Nordic Magazine im französischen Fernsehen. Dazu komme noch der Jetlag.

"Eine Stunde vor dem Rennen sind wir ein wenig müde, wir sind ein wenig kopflos. Und mit der Anstrengung, der Höhe, dem Ende der Saison, dem Jetlag ... kann es passieren, was Quentin passiert ist. Es ist bedauerlich", betonte der 28-Jährige.

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Dasselbe Missgeschick war vor fast 10 Jahren auch einer deutschen Starterin schon passiert: Im Dezember 2014 hatte Miriam Neureuther (33), damals noch unter ihrem Mädchennamen Gössner, nur drei anstatt vier Strafrunden absolviert und war ebenfalls mit einer Zeitstrafe von zwei Minuten belegt worden - sie hatte sich schlicht verzählt.

Neureuther rutschte damit vom 48. auf den 93. Platz ab und verpasste die Verfolgung - zwar ärgerlich, aber wohl kaum mit dem Verpassen eines Weltcup-Siegs zu vergleichen.

Titelfoto: Isaac HALE / AFP

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