Schießdrama zum WM-Auftakt: Franzi Preuß ballert deutscher Staffel die Medaille weg!

Nové Město (Tschechien) - Ist das bitter! Die deutschen Biathleten landen zum WM-Auftakt in der Mixed-Staffel neben dem Podium auf Rang fünf - obwohl sie zur Halbzeit sogar komfortabel in Führung lagen! Stattdessen jubelte Frankreich vor Norwegen und Schweden.

Beim Wechsel von Philipp Nawrath (30, r.) auf Franzi Preuß (29) lag Deutschland in Führung, doch die beiden deutschen Frauen konnten den Vorsprung nicht halten.
Beim Wechsel von Philipp Nawrath (30, r.) auf Franzi Preuß (29) lag Deutschland in Führung, doch die beiden deutschen Frauen konnten den Vorsprung nicht halten.  © Hendrik Schmidt/dpa

Dabei bescherte Staffel-Experte Justus Strelow (27) dem deutschen Quartett sogleich einen Traumstart.

Dank zwei blitzsauberen und extrem schnellen Schießeinlagen führte der Startläufer das Feld lange an und übergab mit nur minimalem Rückstand auf den Franzosen Eric Perrot (22) an Philipp Nawrath (30), die favorisierten Norweger auf Rang drei lagen bereits weit zurück.

Die eigentlich so dominanten norwegischen Männer konnten zu keinem Zeitpunkt die Führung übernehmen, im Gegenteil: Nawrath übernahm direkt nach dem Wechsel die Führung und baute den Vorsprung auf Norwegen und auch Frankreich sogar noch aus.

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Doch bei den Frauen kehrte sich das Bild ins Gegenteil um! Mit einem dicken Vorsprung kam Franziska Preuß (29) zu ihrem zweiten Schießen, doch die sonst so stabile Schützin kam gewaltig ins Wacken.

Vier Schießfehler waren gleichbedeutend mit einer Strafrunde für die Deutsche, die dann auch noch stürzte - damit fiel das DSV-Quartett von Platz eins auf den fünften Rang zurück!

Franziska Preuß tut es "mega leid" für ihre Teamkollegen

Haderte gewaltig mit ihrem zweiten Schießen: Franziska Preuß (29).
Haderte gewaltig mit ihrem zweiten Schießen: Franziska Preuß (29).  © Hendrik Schmidt/dpa

Davon erholte sich das Team nicht mehr: Vanessa Voigt als Schlussläuferin konnte zwar ähnlich wie Strelow zwei schnelle und saubere Schießeinlagen zeigen, aber läuferisch nicht mit den Favoritinnen vorne mithalten, die sich außerdem keine entscheidenden Patzer zum Rankommen mehr erlaubten.

So triumphierte Frankreich mit einem großen Vorsprung vor Norwegen, Schweden und der Schweiz,

Preuß war nach ihrem Malheur beim Stehendschießen am Boden zerstört.

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"Mir tuts einfach nur mega leid für die drei anderen", sagte die 29-Jährige am ARD-Mikrofon.

Es sei eine Ehre, als Erste in den Schießstand einzulaufen und sie habe die Energie nutzen wollen, erklärte Preuß. Ihre Beine seien wegen der tiefen Strecke extrem schwer gewesen - das wollte die Deutsche aber nicht als Ausrede nutzen, schließlich hatten alle Athleten die gleichen Bedingungen.

Und so kann Deutschland bei einer Mixed-Staffel mal wieder nur zuschauen, wie andere Teams auf dem Podest jubeln - der letzte Sieg eines DSV-Teams liegt bereits sieben Jahre zurück.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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