Skandal um Biathlon-Star immer größer! Neue Vorwürfe nach Urteil gegen Julia Simon

Albertville (Frankreich) - Der Skandal um den französischen Biathlon-Star Julia Simon (29) wird immer größer. Nachdem die zehnmalige Weltmeisterin am Freitag wegen Betrugs und Diebstahls zu drei Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt wurde, kommen neue Vorwürfe ans Licht.

Am Freitag gab Julia Simon (29) zu, ihre Teamkollegin und zwei weitere Personen beklaut zu haben, doch offenbar gibt es noch weitere Opfer.
Am Freitag gab Julia Simon (29) zu, ihre Teamkollegin und zwei weitere Personen beklaut zu haben, doch offenbar gibt es noch weitere Opfer.  © JEAN-PHILIPPE KSIAZEK / AFP

Simon gestand vollumfänglich, dass sie die Kreditkarten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) sowie einer Physiotherapeutin und einer weiteren Person aus der französischen Biathlon-Nationalmannschaft geklaut und damit Online-Einkäufe im Wert von rund 2300 Euro getätigt hatte.

Noch nun kommt heraus, dass offenbar noch weitere Teammitglieder von Simon beklaut wurden. Wie die L'Équipe berichtet, sollen im Zuge der Ermittlungen auch die Schwestern Anaïs Chevalier-Bouchet (32) und Chloé Chevalier (29) angegeben haben, beklaut worden zu sein.

So seien persönliche Gegenstände verschwunden und auch ein 50-Euro-Schein. Caroline Colombo (29) gab ebenfalls an, dass ihr Bargeld gefehlt habe, die Zweite des Gesamtweltcups der vergangenen Saison, Lou Jeanmonnot (26), gab zu Protokoll, dass ihr persönliche Gegenstände gefehlt hatten, nachdem sie sich mit Simon ein Zimmer geteilt hatte.

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Die vier Geschädigten wurden alle im Zuge der Ermittlungen gegen Simon befragt, brachten ihre Vorwürfe allerdings nicht zur Anzeige, weshalb diese Tatbestände am Freitag in Albertville nicht verhandelt wurden.

Wie wird das französische Biathlon-Team auf die Ereignisse vom Freitag reagieren?

Auch Anaïs Chevalier-Bouchet (32, l.) sowie ihre Schwester Chloé Chevalier (29, 2.v.l.) sollen neben Justine Braisaz-Bouchet (29, 2.v.r.) Opfer von Julia Simon (29, r.) geworden sein.
Auch Anaïs Chevalier-Bouchet (32, l.) sowie ihre Schwester Chloé Chevalier (29, 2.v.l.) sollen neben Justine Braisaz-Bouchet (29, 2.v.r.) Opfer von Julia Simon (29, r.) geworden sein.  © CHRISTOF STACHE / AFP

Dennoch dürfte der gekittete Putz im französischen Team nach dem Geständnis von Simon einmal mehr bröckeln.

Während eines Trainingslagers im Sommer 2022 in Norwegen hatte Simone die Kreditkarten von Braisaz-Bouchet und der Physiotherapeutin geklaut und damit unter anderem GoPro-Zubehör sowie Dinge bei Zalando bestellt. Alles wurde an die Privatadresse von Simon geliefert.

Ans Licht kam die Affäre 2023, als Braisaz-Bouchet, die Physiotherapeutin und eine weitere geschädigte Person aus dem Umfeld der Nationalmannschaft Klage gegen Simon eingereicht hatten und sie zwischenzeitlich in Gewahrsam genommen wurde. Im August 2023 hatte Simon dann öffentlich erklärt, dass sie unschuldig sei und hatte ihrerseits Anzeige wegen Identitätsdiebstahls gestellt.

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Am Freitag platzte dann die große Bombe vor dem Gericht in Albertville, als Simon alle Vorwürfe einräumte. Sie gab an, sich an nichts zu erinnern, sie haben einen Blackout und arbeite mit einer Psychologin an der Aufarbeitung der Geschehnisse.

Ob das ihren Teamkolleginnen und vor allem den Verantwortlichen des französischen Teams reicht, wird sich zeigen. Der Verband will sich spätestens am Montag dazu äußern, wie es mit Simon in Hinblick auf die bevorstehende Saison weitergeht.

Titelfoto: JEAN-PHILIPPE KSIAZEK / AFP

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