Hat Francesco Friedrich bei der Vierer-WM die stärksten Nerven und siegt?
St. Moritz - Nach dem ersten Tag führen drei deutsche Pilotinnen vor der Entscheidung am Samstag im Zweier. Lisa Buckwitz (28) liegt vorn, Kim Kalicki (25) ist fünf Hundertstel dahinter, Olympiasiegerin Laura Nolte (24) hat 14 Hundertstel Rückstand. Wird es am Samstag nach dem ersten Tag der Vierer-WM im schweizerischen St. Moritz bei den Männern auch so eng?
Geht's nach dem Co-Bundes- und Heimtrainer von Francesco Friedrich (32), wird's noch enger. Gerd Leopold (64): "Am Start wird's kaum Unterschiede geben. Wer die stärksten Nerven hat, wird das Ding regeln." Die Vierer-Trainings verliefen für das Team Friedrich normal.
Die beste Nachricht: Der Pirnaer Olympiasieger kann am Start Vollgas geben, weil laut Leopold "der Muskelfaserriss beim Zweier nicht wieder aufgebrochen ist".
Aus Sicht des 64-Jährigen wird's darum gehen, die perfekte Linie mit dem Bob im 1700 Meter langen Natureiskanal zu finden: "Stabil war da im Training keiner."
Damit gemeint sind die Hauptkonkurrenten: Johannes Lochner (32, Berchtesgaden), der Brite Brad Hall (32) und der Schweizer Michael Vogt (25).
Brad Hall wird dem deutschen Team um Francesco Friedrich alles abverlangen
Der deutsche Chef-Bundestrainer hat vor allem Hall auf der Rechnung. Der 32-Jährige "wird der Mann sein, den man schlagen muss", glaubt Rene Spies (49). "Er wird uns alles abverlangen."
Nicht zuletzt die Siege in Altenberg machten den Briten zum Gold-Favoriten. "Wenn uns ein ausländischer Konkurrent die Siege auf der Heimbahn wegschnappt, dann wissen wir, was auf uns zukommt", sagt Spies.
Er habe "einen guten Bob, eine gute Mannschaft, einen guten Trainer, und dann kann man uns schlagen". Die Zeit bis Olympia 2026 "werden wahrscheinlich seine drei Jahre", so Spies.
Zurück zu den Frauen: Wer hätte gedacht, dass Buckwitz in ihrer ersten echten Piloten-Saison bei den Damen zur Halbzeit der Zweier-Entscheidung führt?
"Ich bin super happy, ich hätte nicht gedacht, dass es so gut am ersten Tag läuft. Aber es ist noch Luft nach oben", freute sich die Rand-Berlinerin.
Titelfoto: IBSF/Viesturs Lacis Rekords