"Ärgerlicher" Auftritt des deutschen Vierer-Bobs: Tränen bei Grothkopp-Abschied
Altenberg - Sein letzter Lauf war der schnellste des Tages und trotzdem gab's für Anschieber Martin Grothkopp (36) zum Abschied keinen Vierer-Sieg seines Bob-Piloten. Francesco Friedrich (32) hatte sich bei der Wahl des "Setup verpokert"!
"Das ist ärgerlich", meinte der Pirnaer Rekordweltmeister, der am Sonntag auf Rang vier im Altenberger Kohlgrund kam. Auf den britischen Sieger Brad Hall (32) hatte er einem Rückstand von 26 Hundertstel.
Der Grund lag auf der Hand: Der angesagte Regen kam nicht, die Kufenwahl war falsch. Die Folge: Der Schlitten rutschte im ersten Durchgang eher unkontrolliert durch die Bahn.
Danach meinte Friedrich: "Die Startzeit war gut. Jetzt müssen wir schauen, was noch geht, dass es ein sehr emotionaler Abschied von Martin wird."
Und als der Friedrich-Vierer nach dem zweiten Lauf im Ziel war, stiegen bis auf Grothkopp alle aus. Er hatte den Kopf nach unten gesenkt. Beim Aussteigen sahen die tausenden Fans an der Bahn seine Tränen.
Mit einem Olympiasieg, vier WM-Titeln, 16 Weltcup-Siegen, elf zweiten und acht dritten Plätzen kann das Ass vom Dresdner SC erhobenen Hauptes seine Spikes in die Ecke stellen und jetzt Solaranlagen verkaufen.
Bundestrainer René Spies: "Es ist traurig, dass so ein toller Athlet geht"
"Das Rennen war emotional, ich bin sehr, sehr glücklich. Ich habe mich die ganze Woche darauf gefreut", so der 36-Jährige.
Seine Team-Kollegen hatten T-Shirts mit der Aufschrift "Danke Martin" an. Von Crew-Chef Friedrich gab's eine gerahmte Bob-Kufe.
Bundestrainer René Spies (49) meinte: "Er war ein sehr anständiger Athlet, es ist traurig, dass so ein toller Athlet geht."
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa (2)