Zweier-Bob-Weltcup in Altenberg: Francesco Friedrich landet auf Platz drei
Altenberg - Francesco Friedrich (32) muss weiter um seinen WM-Start in St. Moritz zittern. Daran ändert auch sein dritter Platz beim Zweier-Bob-Weltcup am Samstag im heimischen Altenberg nichts.
"Jede unkontrollierte Bewegung könnte das Aus für die WM bedeuten", gestand der Pirnaer. Der vierfache Olympiasieger achtet deshalb "auf jedes noch so kleine Detail und hört ganz genau in seinen Körper" - so wie beim Zweier-Rennen.
Startete Friedrich mit Anschieber Alexander Schüller (25) im ersten Lauf noch mit einer Zeit von 5,30 Sekunden, waren es im zweiten 5,37. Das laufen die beiden sonst im Training. Zum Vergleich: Bei ihrem WM-Sieg 2021 starteten sie hier mit 5,11 Sekunden.
Für Schüller bedeutet dies aber nicht, weniger Gas zu geben. "Nein, ich gebe hinten alles", versichert der Anschieber. Eins habe sich aktuell aber verändert: "Ich frage jetzt nach der Zieldurchfahrt: Ist alles gut mit Dir, nichts passiert?"
Nein, ist es am Samstag nicht. Zum Glück! Und dank Rang drei verliert der Rekordweltmeister auch nicht so viele Punkte in der Weltcup-Gesamtwertung. Die ist wichtig für die WM in St. Moritz in zwei Wochen, da nach dieser die Piloten die Startnummern ziehen. Der Führende beginnt.
Das Ende einer Ära: Olympiasieger Harald Czudaj macht Schluss
Nach drei Siegen im Zweier in Folge gehört der Platz an der Sonne aktuell dem Berchtesgadener Johannes Lochner (32). Der war nach seinem ersten Zweier-Triumph in Altenberg in bester Angriffslaune: "Mir fehlt von der WM noch Gold im Zweier." Silber hat er reichlich.
Am Sonntag duellieren sich Lochner und Friedrich ab 14.30 Uhr im Vierer-Bob. Da will der Sachse dem Bayern aber nicht das Feld überlassen. Zumal Friedrichs langjähriger Anschieber Martin Grothkopp (36) sein letztes Rennen bestreitet. Der Podestplatz ist das Minimalziel.
Am Samstag ging dagegen eine Ära zu Ende. Im Februar wird Harald Czudaj 60 Jahre alt. Der Wermsdorfer Olympiasieger von 1994 lenkte bis zuletzt vor den Weltcups in Altenberg seinen Zweier durch die 1400 Meter lange Bahn, um vor den Rennen die Zeitmesstechnik zu überprüfen.
Damit ist er der dienstälteste Pilot. Wirklich in Bob-Rente geht er allerdings nicht. "Historische Schlitten werde ich noch fahren", lacht Czudaj.
Titelfoto: Lutz Hentschel (2)