Nach tragischem Eishockey-Unfall: Halskrause wird Pflicht, aber vorerst nur in der 1. Liga!

Neuss - Nach dem Unfalltod des früheren DEL-Profis Adam Johnson (†29) wird der Hals- und Nackenschutz in der DEL zur Pflicht. Legt die DEL2 jetzt nach?

Beim Spiel gegen Krefeld trug Eislöwe Yannick Drews (26, l.) einen Halsschutz, während Tomas Andres (27) noch sichtlich darauf verzichtete.
Beim Spiel gegen Krefeld trug Eislöwe Yannick Drews (26, l.) einen Halsschutz, während Tomas Andres (27) noch sichtlich darauf verzichtete.  © Lutz Hentschel

Bereits am Wochenende trugen einige Spieler den Schutz. Bei den Eislöwen waren sieben zu sehen. Die Dresdner hatten leider vergeblich versucht, für alle einen zur Verfügung zu stellen.

"Nicht jeder Ausrüster hat die im Angebot. Unserer schon, aber jeder Verein schaut jetzt, wo er was herbekommt", so Sportdirektor Matthias Roos (43) vergangenen Donnerstag.

"Das wird unser Problem", meinte DEL2-Geschäftsführer Renè Rudorisch (45) am Dienstag. "Die Liga empfiehlt den Spielern, einen Halsschutz zu tragen. Aber es wird gerade schwierig für die Clubs, sie zu bekommen. Deshalb wird die Pflicht bei uns wohl erst zum Beginn der neuen Saison eingeführt werden können."

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Dass sie kommen muss, ist unstrittig. "Diese Unfälle passieren viel zu oft. Mit Krefeld hatten wir ein Turnier in Holland. Da wurde Philip Riefers am Hals aufgeschnitten. Er hatte Glück, weil ein israelischer Militärarzt da war, der ihm gleich einen Druckverband gemacht hat. Im Krankenhaus habe ich die Speiseröhre von Philip gesehen", berichtet Roos.

Das Spiel ist so schnell geworden, deshalb müssen die Spieler besser geschützt werden. "Als wir 18 geworden sind, haben wir uns den Halsschutz abgerissen, weil es uncool war und wir ihn endlich nicht mehr tragen mussten", berichtet der Sportdirektor. Er fragt sich: "Warum? Gestört hat er nie."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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