Dresden - Katastrophe, Frechheit oder einfach nicht erstligatauglich? Man darf sich gern etwas aussuchen! Fakt ist aber, so wie die Dresdner Eislöwen am Mittwochabend das Kellerduell gegen die Iserlohn Roosters angingen, so beleidigst du alle Fans!
Die Rote Laterne über der Eishalle brennt nach dem 1:6 (0:3, 1:2, 0:1) lichterloh, dabei hätte man die bis dahin nur zwei Punkte entfernten Hähne sogar überholen und Selbstvertrauen für die nächsten zwei harten Partien gegen Ingolstadt und München tanken können. Drei Gegentore in den ersten nichtmal elf Minuten waren aber eine zu schwere Bürde.
Das Problem war aber nicht nur das Was, sondern das Wie. Obwohl Iserlohn seit 210 Minuten und 59 Sekunden auf ein Tor wartete, präsentierte sich das Team von Niklas Sundblad als williger Aufbaugegner.
Nach insgesamt 215:23 Minuten durfte Christian Thomas (5.) mit seinen Kollegen wieder jubeln, Daniel Fischbuch (10.) und Eirik Salsten (11./37 Sekunden später) legten viel zu einfach nach - Wechselfehler, keine Zuordnung, schwaches Zweikampfverhalten.
"Wir wollen euch kämpfen sehen", hallte es durch den Löwenkäfig, es hagelte jede Menge Pfiffe auf dem Weg in die erste Pause. Ob Sundblad seine Mannen noch einmal an seine Worte vom Vortag erinnerte?
Deutliche Pleite für die Eislöwen gegen die Iserlohn Roosters
"Iserlohn oder Dresden, nur einer wird nächstes Jahr DEL spielen", erklärte der 52-Jährige. Sie wollten es wohl nicht hören. Sebastian Gorciks kurzen Hoffnungsschimmer im zweiten Abschnitt (25.) konterten stolze Hähne gleich doppelt durch Salsten (28.) und Kyle Wood (32.).
Es hätten noch fünf Tore mehr sein können. Mit einer Schülermannschaft hätte man wohl mehr Mitleid bekommen. Die Roosters hatten keins. Tyler Boland (50.) legte noch einen drauf. Die aktive Fanszene war da schon lange weg.
Eine Schande vor 3800 Zuschauern. Das weiß auch der Coach: "Das war ein Debakel von uns. Wir haben uns viel mehr vorgenommen. Es tut mir leid für alle Fans und Zuschauer, die sich das anschauen mussten. So ein wichtiges Spiel und dann liegst du 0:3 hinten. Damit war das Spiel eigentlich vorbei" entschuldigte sich Sundblad für den Peinlich-Auftritt seiner Mannschaft.