Eishockey-Gipfel unter freiem Himmel: Keine Bewerber für Winter Game 2025

Köln - Das fünfte Winter Game im deutschen Eishockey am Samstag in Köln war ein voller Erfolg. Doch, ob das nächste Freiluft-Event wie geplant stattfindet, ist noch ungewiss.

Am Samstag bezwangen die Kölner Haie die Adler Mannheim unter freiem Himmel im Kölner Rhein-Energie-Stadion mit 4:2 (2:0, 2:1, 0:1).
Am Samstag bezwangen die Kölner Haie die Adler Mannheim unter freiem Himmel im Kölner Rhein-Energie-Stadion mit 4:2 (2:0, 2:1, 0:1).  © Christopher Neundorf/Kirchner-Media/dpa

"Das Spiel soll turnusgemäß in der Saison 2025 stattfinden. Bisher gibt es aber noch keine Bewerber", sagte Gernot Tripcke (54), Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), nach dem 4:2 (2:0, 2:1, 0:1)-Sieg der Kölner Haie gegen die Adler Mannheim.

40.163 Zuschauer sahen das Event, das die Sportart seit 2013 alle zwei Jahre aus der Nische holen soll, im Kölner WM-Stadion. Vorbild ist die nordamerikanische Profiliga NHL, die seit 2008 mit der jährlichen Winter Classic am Neujahrstag gegen die übermächtigen Sportarten Football, Baseball und Basketball aufmuckt.

Die Gastgeber Kölner Haie, die DEL und die zahlreichen Partner wie Sponsoren, TV-Sender und Stadt hatten auch den Enttäuschungen aus zwei pandemiebedingten Absagen (9.1.2021 und 1.1.2022) getrotzt.

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Kölsche Live-Musik, Feuerfontänen vor und während des Spiels sowie eine gigantische Lightshow und ein opulentes Feuerwerk am Ende hatten Sieger, Verlierer und Zuschauer gleichermaßen begeistert und fasziniert.

Zwei weitere DEL-Spiele im Kölner Fußball-Stadion

Live-Musik, Feuerfontänen sowie eine gigantische Lightshow und ein opulentes Feuerwerk hatten Sieger, Verlierer und Zuschauer gleichermaßen begeistert.
Live-Musik, Feuerfontänen sowie eine gigantische Lightshow und ein opulentes Feuerwerk hatten Sieger, Verlierer und Zuschauer gleichermaßen begeistert.  © Christopher Neundorf/Kirchner-Media/dpa

Gernot Tripcke sprach von einem "Motivationsschub" für potenzielle Bewerber. "Das Winter Game soll ein Leuchtturm sein", sagte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter und Kapitän Moritz Müller meinte: "Die Stimmung war top, das Feuerwerk und Kölle singt - das vergisst man nicht. Das war Werbung für Eishockey, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."

Köln war zum zweiten Mal nach 2019 Gastgeber des Events, nach dem Geschmack von Gernot Tripcke wäre "Abwechslung gut". Aber auch ein weiteres Mal in der Domstadt könne er sich vorstellen. "Aber erst mal muss sich überhaupt einer bewerben", sagte Tripcke.

Die Haie haben Köln gleich einen ganzen Monat zum Zentrum des deutschen Eishockeys gemacht. Zwei weitere DEL-Spiele absolviert der achtmalige deutsche Meister im RheinEnergieStadion.

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Am 22. Dezember trifft der KEC auf die Fischtown Pinguins und am 8. Januar 2023 geht's gegen die Augsburger Panther auf Punktejagd.

Uwe Krupp: "Nur dank unserer Gesellschafter überlebt!"

Cheftrainer Uwe Krupp (57) will mit den Kölner Haien im Jubiläumsjahr um den Titel mitspielen.
Cheftrainer Uwe Krupp (57) will mit den Kölner Haien im Jubiläumsjahr um den Titel mitspielen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Solange steht die Eisfläche, für die 85.000 Meter Rohre verlegt wurden. Während dieser Zeit kann die Öffentlichkeit dort Schlittschuh laufen, es findet am 10. Dezember das erste Freiluftspiel für Frauen statt, Junioren-Spiele werden absolviert, Unternehmen und Schulen dürfen in den temporären Eistempel.

In Zeiten der Energie-Krise sei alles nachhaltig gelöst, sagen die Macher. Über genaue Zahlen zu dem Millionen-Euro-Event schweigen sich die Verantwortlichen aus.

Welche finanzielle Bedeutung diese Veranstaltungen für den Traditionsclub Kölner Haie beziehungsweise Kölner EC im 50. Jubiläumsjahr hat, deutete Cheftrainer Uwe Krupp (57) an.

"Die letzten zwei Jahre mit Corona haben wir nur dank unserer Gesellschafter überlebt. Wir hatten keine Grundlage für diese Liga", sagte der zweimalige Stanley-Cup-Sieger mit Blick auf die monatelangen Zuschauer-Ausfälle in der Pandemie.

Titelfoto: Christopher Neundorf/Kirchner-Media/dpa

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