Vier Jahre Sperre! Hammer-Strafe für deutschen Eishockey-Topverteidiger

Bonn - Er galt jahrelang als einer der besten deutschen Verteidiger der Eishockey-Zunft, bis er vor einem Jahr des Dopings überführt wurde. Die verhängte Strafe könnte das ungewollte Karriereende von Yannic Seidenberg (39) bedeuten.

Eishockey-Profi Yannic Seidenberg (39) muss bereits seit gut einem Jahr zuschauen. Daran wird sich so schnell nichts ändern.
Eishockey-Profi Yannic Seidenberg (39) muss bereits seit gut einem Jahr zuschauen. Daran wird sich so schnell nichts ändern.  © Matthias Balk/dpa

173 Länderspiele, Olympia-Silber 2018 in Pyeongchang und ein Karriereende mit einem lauten Knall?

Seine letzten Jahre als Eishockey-Profi hat sich Yannic Seidenberg sicherlich anders vorgestellt! Der jahrelange deutsche Nationalspieler und Profi in der DEL muss sich des Dopings verantworten und dafür hart ins Gras beißen:

Das Deutsche Sportschiedsgericht zieht den Verteidiger für vier Jahre aus dem Verkehr! Grund dafür sind Doping-Vergehen aus dem Jahr 2022.

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Wie die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) im September 2022 veröffentlichte, sei in einer Trainingsprobe Testosteron sowie das anabol-androgene Steroid DHEA nachgewiesen, das ebenfalls auf der Blacklist steht.

Seit dem Tatvorwurf vor über einem Jahr ist Seidenberg von seinem Klub EHC Red Bull München suspendiert und zum Zuschauen verdammt.

Die nun verhängte vierjährige Sperre wird rückwirkend ab dem 14. September 2022, dem Zeitpunkt der Suspendierung, wirksam. Außerdem werden sämtliche sportliche Errungenschaften Seidenbergs zwischen dem 19. Januar und dem 14. September 2022 annulliert.

Yannic Seidenberg seit September 2022 von Klub EHC München suspendiert

2018 holte Yannic Seidenberg für Deutschland bei den Olympischen Spielen Silber. (Archivbild)
2018 holte Yannic Seidenberg für Deutschland bei den Olympischen Spielen Silber. (Archivbild)  © Peter Kneffel/dpa

Doch warum hatte es ein derart angesehener und erfolgreicher Sportler überhaupt nötig, zu solchen Mitteln zu greifen?

Der vermeintliche Übeltäter beteuert vehement, nie bewusst gedopt zu haben. Vielmehr sei dem Eishockey-Profi zum Verhängnis geworden, dass von seinem Arzt verschriebene Medikamente verbotene Substanzen enthielten.

Seidenberg hätte vorab seinen Arzt angewiesen, die Mittel auf Unbedenklichkeit zu prüfen und daraufhin der Verschreibung des Mediziners vertraut.

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Nach Ansicht von Seidenbergs Anwalt handelte sein Klient "wenn überhaupt mit nur leichtem Verschulden" - er plädierte für Freispruch.

Doch das Gericht blieb hart und ließ sich auch nicht auf eine deutliche Herabsetzung der Regelsperre ein. Der letzte Ausweg, der Seidenberg noch bleibt, um seinen Ruf zu retten, ist der Gang vor das Internationale Sportschiedsgericht (CAS).

Die Karriere vom "Verteidiger des Jahres 2018" der Deutschen Eishockey Liga dürfte so oder so bereits längst sein unrühmliches Ende gefunden haben - aus der Nationalmannschaft war er mit 38 Jahren im April 2022 zurückgetreten.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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