Gegner schwer verletzt: Langlauf-Olympiasieger rastet im Ziel völlig aus
Kirowsk (Russland) - Irre Szenen im Zielbereich! Der russische Langlauf-Superstar Alexander Bolshunov (28) hat bei einem Rennen des Russland-Cups völlig die Nerven verloren und seinen Konkurrenten Alexander Bakurov (22) verletzt.
Der Skandal ereignete sich am Samstag, als in Kirowsk ein Sprint ausgetragen wurde. Bolshunov erreichte zwar das Halbfinale, dort kamen sich der Dreifach-Olympiasieger von Peking und Bakurov allerdings kurz vor dem Ziel in die Quere. Bolshunov stürzte und wurde am Ende Sechster, sein Kontrahent brach sich den Stock und verpasste als Vierter ebenfalls das Finale.
Im Zielbereich brannten dem 28-Jährigen dann alle Sicherungen durch: Er fuhr hinter Bakurov her, der sich erschöpft über eine Bande lehnte, und rammte ihm den Ellbogen in den Rücken!
Unter dem Druck brach die Bande zusammen, der 22-Jährige stürzte zu Boden. Auf Videoaufnahmen der Szene ist zu sehen, wie sich ein Ordner zwischen die lautstark diskutierenden Männer stellt, Bakurov tippt sich vehement an die Schläfe und humpelt im Anschluss aus dem Zielbereich.
Langlauf: Alexander Bolshunov kommt quasi straffrei davon
Längerfristige Konsequenzen drohen dem Langlauf-Star, der vor dem Ausschluss der russischen Athleten den Weltcup dominierte, allerdings nicht.
Statt einer harten Strafe wegen Körperverletzung oder einer Sperre für die kommenden Rennen disqualifizierte der russische Langlauf-Verband seinen Star-Athleten lediglich von dem betroffenen Wettkampf, was Bolshunov wohl auch egal sein dürfte, schließlich hatte er das Finale ohnehin verpasst.
"Die Jury hat entschieden: Disqualifikation im Sprintrennen. Ich persönlich bedauere sehr, dass der große Alexander Bolshunov seine Emotionen nicht im Zaum hält", zitiert Sport-Express Yelena Välbe (57), Präsidentin des Verbands.
Sogar Bakurov muss deshalb länger auf Rennen verzichten als sein Angreifer: Wegen einer Verletzung am Oberschenkel und einer möglichen Knieverletzung pausierte der 22-Jährige am Sonntag und gab laut MatchTV an, womöglich auch bei der nächsten Station des russischen Langlauf-Cups zu fehlen.
Titelfoto: CHRISTOF STACHE / AFP
