Massenkollaps bei der Tour de Ski: Deutsche schleppt sich zu historischem Erfolg!

Val di Fiemme (Italien) - Große Erschöpfung nach vollbrachter Arbeit! Beim Finale der Tour de Ski gingen die Läuferinnen über ihre Grenzen hinaus, die Gesamtsiegerin musste sogar minutenlang behandelt werden. Eine Deutsche quälte sich zum historischen Erfolg.

Katharina Henning (26, r.) und die Schwedin Frida Karlsson (23) erreichen die Ziellinie.
Katharina Henning (26, r.) und die Schwedin Frida Karlsson (23) erreichen die Ziellinie.  © Alessandro Trovati/AP/dpa

Das verpasste Gesamtpodest war für Katharina Hennig (26) ganz schnell abgehakt. Die 26-jährige Olympiasiegerin schleppte sich mit allerletzter Kraft die steile Alpe Cermis hoch, dann war das beste Abschneiden einer deutschen Langläuferin in der Geschichte der Tour de Ski perfekt.

"Das war ein toller Abschluss, eine tolle Zugabe: Mit einem fünften Gesamtplatz, den sie über die Ziellinie gerettet hat", sagte Teamchef Peter Schlickenrieder (52).

Hennig hatte beim finalen Anstieg mit Rampen von bis zu 28 Prozent Steigung zwar den Anschluss an die Weltspitze verloren und im abschließenden Tagesklassement in Val di Fiemme nur Rang 19 belegt.

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Doch der verblüffende und verdiente Massenstart-Sieg am herrlich sonnigen Samstag wirkte auch 24 Stunden später noch nach.

"Man hat gesehen, wie sie kämpfen muss. Es ist das beste Ergebnis, das die deutschen Damen je hier eingelaufen haben", sagte Schlickenrieder, der wie Hennig zufrieden und stolz wirkte.

Beide hatten schon vor dem traditionellen Finale mit Maximalschwierigkeit von "einer Zugabe" gesprochen.

Frida Karlsson musste nach dem Zieleinlauf behandelt werden

Die Athletinnen gingen nach dem Zieleinlauf erschöpft zu Boden.
Die Athletinnen gingen nach dem Zieleinlauf erschöpft zu Boden.  © Alessandro Trovati/AP/dpa

Der Gesamtsieg ging an die im Ziel schwer erschöpfte Schwedin Frida Karlsson (23) vor der Finnin Kerttu Niskanen (34) und der Norwegerin Tiril Udnes Weng (26).

Karlsson brach direkt nach dem Zielstrich zusammen, blieb minutenlang liegen, ehe sich ein Ärzteteam um die 23-Jährige kümmerte. An der Siegerehrung konnte sie nicht teilnehmen. Den Tagessieg sicherte sich die Französin Delphine Claudel (26).

Die Amerikanerin Rosie Brennan zog am Sonntag noch an Hennig vorbei, doch Platz fünf war für die Peking-Goldgewinnerin von 2022 trotzdem mehr als ein Achtungserfolg.

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Die Oberwiesenthalerin ließ unter anderem die starke Norwegerin Heidi Weng (31) hinter sich - und das, obwohl ihre Teilnahme vor dem Jahreswechsel wegen einer Erkältung lange fraglich war.

Wie sie am Samstag Karlsson, Niskanen und Brennan düpierte, erinnerte fast an die großen Momente bei Olympia im vergangenen Februar. Hennig gingen nach dem ersten Sieg im Weltcup selbst die Superlative aus.

"Ich bin über, über, überglücklich. Dass das so am Ende ausgeht, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Ich hatte große Ziele. Ich bin einfach sprachlos und überglücklich. Besonders, weil meine Familie und mein Freund an der Strecke waren", sagte Deutschlands beste Langläuferin.

Ihr wichtigstes Ziel nach dem Triumph war es, "erst mal die Familie zu knuddeln".

Titelfoto: Alessandro Trovati/AP/dpa, Alessandro Trovati/AP/dpa

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