Zehn Kilo zunehmen für Olympia-Gold? Für Rodel-Queen Taubitz keine Option

Oberhof - Es ist ein heikles Thema - gerade für Frauen. Julia Taubitz (29) stand jetzt für ihren Traum vom Olympia-Gold nach der ersten Trainingswoche auf der Bahn der Bahnen in diesem Winter vor der Frage: "Mindestens zehn Kilo zunehmen, um einen Vorteil zu haben?"

Oft versucht, zu kopieren, nie erreicht: Die Fahrlage von Julia Taubitz (29) ist einzigartig. Holt sie damit endlich ihren letzten fehlenden Titel?
Oft versucht, zu kopieren, nie erreicht: Die Fahrlage von Julia Taubitz (29) ist einzigartig. Holt sie damit endlich ihren letzten fehlenden Titel?  © IMAGO/Christian Heilwagen

Die Antwort der amtierenden dreifachen Weltmeisterin fiel klar aus: "Mache ich nicht. Geht nicht. Will ich nicht." Die Annabergerin muss jetzt verstärkt an einer anderen Stellschraube drehen. "Dem Start - da muss ich den Fokus drauflegen."

Weshalb ist dies für die Gesamtweltcup-Siegerin der vergangenen fünf Jahre ein Thema? "Die neue Bahn im italienischen Cortina ist super flach. Der Start und die Körpermasse sind entscheidend", erklärt die 29-Jährige.

Den Startvorsprung können die Asse höchstens an der Kurve vier und dem kniffligen Übergang zur fünf verlieren.

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"Was du oben mitnimmst, hältst du, weil es keine steile Passage gibt", so Taubitz. "Als das Wetter schlecht im Training war, das Eis dadurch langsam, waren die leichteren Personen bei uns im Team frustriert."

Julia Taubitz hofft auf letzte Olympia-Teilnahme

Mit Madeleine Egle (27, l.) duellierte sich Julia Taubitz im vergangenen Winter bis zum letzten Rennen. Dieses Jahr fehlt die große Gegenspielerin.
Mit Madeleine Egle (27, l.) duellierte sich Julia Taubitz im vergangenen Winter bis zum letzten Rennen. Dieses Jahr fehlt die große Gegenspielerin.  © imago/Beautiful Sports

Aber die Sächsin ist eine Frohnatur, hat ganz andere Probleme gemeistert und vertraut deshalb auf ihr Gefühl für die perfekte Fahrlinie und ihre Aerodynamik. Nach dem Sturz in Peking 2022 (im zweiten von vier Läufen) und dem geplatzten Traum vom Gold sollen es 2026 ihre letzten Olympischen Spiele werden.

"Insgeheim hoffe ich es sehr", gesteht Taubitz. Dies passiert aber nur, wenn ihre Top-Karriere nach dem vierten Lauf am 10. Februar gegen 19 Uhr mit Edelmetall bei den Spielen gekrönt wird.

Dass eine ihrer besten Freundinnen und größten Kontrahentinnen gesperrt ist, bedauert sie. Die Österreicherin Madeleine Egle (27) fehlt in der Saison. Grund: Sie wurde dreimal von den Doping-Kontrolleuren nicht angetroffen.

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"Das tut mir super leid. Gerade jetzt, wo ich die Bahn kennen - sie ist für Madeleine geschnitzt", glaubt Taubitz. "Aber an Regeln müssen wir uns alle halten."

Titelfoto: IMAGO/Christian Heilwagen

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