Fast 600 Tage nach Horror-Sturz: Ski-Star im Alltag noch immer eingeschränkt

Innsbruck (Österreich) - Fast 600 Tage ist der Horror-Sturz von Aleksander Aamodt Kilde (32) inzwischen her, bei dem er sich schwer an Bein und Schulter verletzte. Von einem Comeback kann der norwegische Skirennfahrer auch jetzt noch nur träumen - und hat nach wie vor mit Einschränkungen auch im Alltag zu kämpfen.

Aleksander Aamodt Kildes (32) übler Sturz in Wengen setzt ihn auch mehr als eineinhalb Jahre später noch außer Gefecht.
Aleksander Aamodt Kildes (32) übler Sturz in Wengen setzt ihn auch mehr als eineinhalb Jahre später noch außer Gefecht.  © Marco BERTORELLO / AFP

Bei seinem Sturz am 14. Januar in der Abfahrt von Wengen schnitt sich der 32-Jährige die Wade mit der Kante seines Skis bis fast auf den Knochen auf.

Größere Probleme macht aktuell aber die Schulter, die im Nachgang noch mehrfach operiert werden musste, dabei wurden unter anderem Sehnen aus seinem eigenen Rücken und Oberschenkel transplantiert.

Die Schulter sei an jedem Trainingstag Thema, erzählte Kilde bei VG, er sei noch sehr bewegungseingeschränkt.

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"Sie schränkt mich im Alltag ein. Es gibt sehr viele Dinge, die ich nicht tun kann. In Griechenland konnte ich zum Beispiel keinen Kopfsprung ins Wasser machen", verriet der Gesamtweltcup-Sieger von 2020.

Ski Alpin: Aleksander Aamodt Kilde träumt trotz Einschränkungen von Olympia

2022 gewann Kilde zwei Medaillen bei Olympia. Sein Traum: noch einmal unter den fünf Ringen an den Start gehen.
2022 gewann Kilde zwei Medaillen bei Olympia. Sein Traum: noch einmal unter den fünf Ringen an den Start gehen.  © Michael Kappeler/dpa

Wenn es schon im Alltag nicht klappt, dann natürlich erst recht nicht beim Skifahren auf Leistungsniveau, wie der Norweger feststellen musste.

Derzeit könne er seine Schulter weniger als 90 Grad vom Körper nach außen heben. "Das ist definitiv nicht genug. Ich brauche 120 Grad, um das Gleichgewicht zu halten und so weiter. Ich muss auch standhalten können, wenn ich auf den Innenski falle. Der Arm muss dem Druck standhalten können", sagte Kilde.

Schon jetzt ist klar, dass es für den Saisonstart Ende Oktober nicht reichen wird, doch Kilde hofft, beim Abfahrts-Auftakt am 5. Dezember in Beaver Creek fit genug zu sein.

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Dafür muss die Schulter allerdings deutliche Fortschritte machen. "Es ist jetzt ein Balanceakt. Man braucht eine Verbindung zwischen Gehirn und Muskeln. Das braucht Zeit. Am Anfang gab es gute Fortschritte, aber jetzt bin ich auf einem Plateau, wo es etwas langsamer vorangeht", berichtete der Speed-Spezialist.

Trotz allem träumt Kilde nach wie vor davon, bei Olympia 2026 in Italien am Start stehen zu können - wenn auch nach der langen Verletzungspause wohl nicht als Medaillenkandidat wie 2022, als er gleich zweimal auf dem Treppchen stand.

Titelfoto: Bildmontage: Marco BERTORELLO / AFP, Michael Kappeler/dpa

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