"Wird nie mehr wie früher": Schmerzhaftes Eingeständnis für Ski-Star nach Horror-Sturz

Salzburg (Österreich) - Beinahe zwei Jahre sind seit dem schweren Sturz vergangen, der den norwegischen Skirennfahrer Aleksander Aamodt Kilde (33) beinahe das Leben kostete. An ein Comeback war lange nicht zu denken - jetzt muss der Gesamtweltcupsieger von 2020 eingestehen: "Es wird nie mehr sein wie früher."

Nach fast zwei Jahren Pause will Aleksander Aamodt Kilde (33) im Dezember wieder Weltcup-Rennen bestreiten.
Nach fast zwei Jahren Pause will Aleksander Aamodt Kilde (33) im Dezember wieder Weltcup-Rennen bestreiten.  © KERSTIN JOENSSON / AFP

Am 13. Januar 2024 verlor Kilde bei der Abfahrt in Wengen die Kontrolle über seine Ski, krachte in den Fangzaun und schnitt sich dabei den Unterschenkel mit seinem Ski bis auf den Knochen auf. Zudem verletzte er sich schwer an der Schulter, es folgten zahlreiche Operationen und lange Reha-Phasen.

Im Rahmen des Media Days seines Ausrüsters Atomic sprach der 33-Jährige darüber, wie es ihm heute geht und wie dicht er vor einer Rückkehr in den Weltcup steht.

"Mir fehlen noch 20 Prozent", erklärte der Norweger, besonders die Schulter, die er noch nicht wieder voll bewegen kann, bereitet ihm Probleme. "Es gab Tage, da wollte ich am liebsten meinen Arm abreißen. Doch ich blieb dran und gab nicht auf. Nun geht es mir so gut wie schon lange nicht mehr", sagte der zweifache Olympiamedaillen-Gewinner von 2022.

Schlimmer Trainingssturz: Ski-Hoffnung ins künstliche Koma versetzt
Ski Alpin Schlimmer Trainingssturz: Ski-Hoffnung ins künstliche Koma versetzt

Wieder auf Skiern zu stehen, ist für ihn trotzdem anders als früher. "Alles ist neu für mich. Ich muss mich anpassen – bei Sprüngen und im Gelände. Die Hocke klappt immerhin wieder", sagte Kilde. Nichtsdestotrotz peilt er sein Comeback im Dezember an, wenn die ersten Speedrennen der Saison anstehen.

Ski Alpin: Aleksander Aamodt Kilde will wieder im Weltcup mitmischen

Im Januar 2024 war Kilde bei der Abfahrt in Wengen schwer verletzt worden. Mit den Folgen kämpft er noch heute.
Im Januar 2024 war Kilde bei der Abfahrt in Wengen schwer verletzt worden. Mit den Folgen kämpft er noch heute.  © Marco BERTORELLO / AFP

"Ich hoffe, dass ich wieder so Skifahren kann wie vor der Verletzung. Ich möchte gerne schnell sein und auch gewinnen, aber ich kann das nicht erwarten", betonte der 21-malige Weltcup-Sieger.

Stattdessen müsse er einsehen: "Es wird nie mehr sein wie früher. Aber es ist unglaublich, was der Körper schaffen kann. Früher fühlte ich mich nicht unbesiegbar, aber unzerstörbar. Dann bin ich gebrochen."

Nach der Verletzung habe er intensiv über das Aufhören nachgedacht, diesen Gedanken nach ein paar Monaten aber beiseite geschoben. Heute fühle er sich mental bereit, um wieder im Starthaus zu stehen, ob es auch körperlich funktioniert, sei aber eine andere Sache.

Nur einen Tag vor seinem Geburtstag: Ski-Hoffnung (†25) stirbt nach Sturz
Ski Alpin Nur einen Tag vor seinem Geburtstag: Ski-Hoffnung (†25) stirbt nach Sturz

"Es könnte sein, dass es am Anfang richtig schlimm ist und ich fünf Sekunden hinten bin, aber ich gebe nicht auf", stellte der Verlobte von Mikaela Shiffrin (30) klar. In ihm steckten noch mehrere Jahre Leistungssport.

Titelfoto: Bildmontage: KERSTIN JOENSSON / AFP, Marco BERTORELLO / AFP

Mehr zum Thema Ski Alpin: