Halbes Jahr vor Olympia: Ski-Weltmeisterin tritt mitten in Saisonvorbereitung zurück
Oberperfuss (Österreich) - Eine Weltmeisterin macht Schluss! Nur ein halbes Jahr vor den Olympischen Spielen in Italien und mitten in der Saisonvorbereitung hat die österreichische Skirennfahrerin Stephanie Venier (31) ihren Rücktritt bekannt gegeben. So plötzlich, wie es scheint, kommt der Entschluss aber nicht.
Alles in Kürze
- Skirennfahrerin Stephanie Venier tritt zurück.
- Rücktritt kommt vor Olympia in Italien.
- Venier fehlte die Motivation für Saisonvorbereitung.
- Zoff mit Trainer Roland Assinger war geklärt.
- Venier wird sich auf Hochzeitsvorbereitungen konzentrieren.

Schon als sie im Mai wieder ins Training eingestiegen sei, habe ihr die nötige Motivation für die harte Saisonvorbereitung gefehlt, erzählte Venier auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz.
"Da habe ich gesehen, dass es mir nicht mehr so leicht von der Hand geht. Die letzten Prozent haben gefehlt. Und wenn man nicht mehr zu 100 Prozent bereit ist, braucht man sich nicht mehr an den Start stellen", sagte die Speed-Spezialistin.
Da spielt es auch keine Rolle, dass sie noch eine Rechnung mit Olympia offen hat (in ihrem einzigen Rennen 2018 erreichte sie das Ziel nicht) und sich nach dem WM-Titel im Februar 2025 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befindet.
"Auch wenn nächstes Jahr die Olympischen Spiele anstehen, fühlt es sich für mich jetzt genau richtig an, einen Schlussstrich unter meine Rennsportkarriere zu ziehen", schloss de 31-Jährige.
Stephanie Venier zählte ÖSV-Coach Roland Assinger öffentlich an

Dazu kommt der Zoff mit dem österreichischen Nationaltrainer Roland Assinger (52), dem Venier nach der Saison öffentlich vorwarf, Kritik nur auf persönlicher Ebene zu äußern und dafür zu sorgen, dass den Athletinnen die Freude am Sport verloren ginge.
Der Zwist scheint zwar aus der Welt geschafft zu sein, wie Assinger selbst anlässlich Veniers Rücktritt kommentierte: "Auch wenn es Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Stephanie und mir gab, konnten wir diese in einem internen Gespräch klären", erklärte der Coach.
Aufhalten konnte er seine scheidende Athletin aber trotzdem nicht, der Verlust für das österreichische Speedteam ist enorm.
Seit zwölf Jahren gehört die Tirolerin zum ÖSV-Weltcupteam, stand insgesamt zwölfmal auf dem Treppchen, davon dreimal ganz oben, und krönte ihre Karriere im Februar bei der Heim-WM in Saalbach mit dem Weltmeistertitel im Super-G.
Trotz des Rücktritts dürfte es Venier nicht so schnell langweilig werden: die 31-Jährige verlobte sich kürzlich mit ihrem Lebensgefährten Christian Walder (33) und steckt aktuell mitten in den Hochzeitsvorbereitungen.
Titelfoto: Bildmontage: KERSTIN JOENSSON / AFP, Dimitar DILKOFF / AFP