Wegen Regeländerung zur neuen Saison: Sorge vor Sabotage im Wintersport!

Oberhofen am Thunersee (Schweiz) - In wenigen Wochen startet die neue Wintersport-Saison, doch bevor sich die Ski-Profis auf die Pisten stürzen, gibt es für die Materialteams in diesem Jahr viel zu tüfteln: Sowohl der Ski-Verband FIS als auch die Biathlon-Union IBU verbieten ab dieser Saison Fluor-Wachse auf den Brettern. Diese Maßnahme löst allerdings auch Besorgnis aus!

Der norwegische Ski-Alpin-Fahrer Lucas Braathen (23) will in der kommenden Saison wieder ganz oben angreifen - auch mit neuen Belägen unter den Skiern.
Der norwegische Ski-Alpin-Fahrer Lucas Braathen (23) will in der kommenden Saison wieder ganz oben angreifen - auch mit neuen Belägen unter den Skiern.  © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Bei den alpinen Skifahrern geht die Saison bereits Ende Oktober los, die Wintersport-Asse starten in Sölden (Österreich) mit einem Riesenslalom.

Die umweltschädlichen Fluor-Wachse auf den Skiern sind dann erstmals verboten, ein Verstoß gegen die Regeln kann Renndisqualifikationen nach sich ziehen, denn nach jedem Rennen sollen die Skier jedes Athleten mit speziellen Testgeräten auf Rückstände von den nun verbotenen Fluor-Wachsen untersucht werden.

Und genau das macht den Verantwortlichen im Ski-Zirkus Sorgen!

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"Ich zweifele zwar keine Sekunde daran, dass sich unsere Serviceleute an die Vorschriften halten. Aber aufgrund der Gespräche, die ich mit Vertretern aus der Ski-Industrie geführt haben, befürchte ich, dass es aufgrund von Messfehlern zu ungerechtfertigten Disqualifikationen kommen könnte!", erklärte der Schweizer Cheftrainer Thomas Stauffer gegenüber Blick.

Denn die Messgeräte haben offenbar schon öfter falsche Ergebnisse geliefert - käme das an einem Wettkampftag vor, wäre das extrem problematisch.

Disqualifikation trotz sauberer Arbeit? Sorge im Ski-Alpin-Weltcup

Marco Odermatt (25) gewann in der vergangenen Saison den Gesamt- und zwei Disziplinen-Weltcups. Ob er den Erfolg auch mit den neuen Regeln wiederholen kann?
Marco Odermatt (25) gewann in der vergangenen Saison den Gesamt- und zwei Disziplinen-Weltcups. Ob er den Erfolg auch mit den neuen Regeln wiederholen kann?  © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Beni Matti, Rennchef des Schweizer Skiherstellers Stöckli, der unter anderem Gesamtweltcup-Sieger Marco Odermatt (25) ausstattet, sieht jedoch nicht nur Fehler des Messgeräts als Problem, sondern auch den Betrug anderer Teams, der sich auf die sauberen Sportler übertragen kann!

"Nehmen wir an, die Startnummer 3 geht mit einem Fluor beinhaltenden Ski ins Rennen. Jeder darauffolgende Athlet mit lupenreinem Belag könnte dann über diese Spur gefahren sein, und Rückstände von Fluor abkriegen und deshalb disqualifiziert werden", schilderte er seine Sorge bei Blick.

Sogar absichtliche Sabotage sei möglich: Oft teilen sich mehrere Weltcup-Teams einen Wachs-Truck.

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"Deshalb hätte jedermann ziemlich leichtes Spiel, wenn er seinem ärgsten Konkurrenten Fluor auf die Ski schmieren möchte", sagte Matti.

Ob jemand tatsächlich so weit gehen würde, ist fraglich. Doch schon in wenigen Wochen wird sich zeigen, ob es wirklich zu einer Häufung von nicht selbst verschuldeten Disqualifikationen kommt - und wie die Verbände damit umgehen.

Titelfoto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

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