"Nein, nein, nein": Skisprung-Spionage-Vorfall in Deutschland

Klingenthal - Am Sonntag stoppte die internationale Skisprung-Elite in Klingenthal (Vogtland). In einem Hotel der Sportler kam es zu einem Spionage-Vorfall.

Anders Ladehaug (24) war am vergangenen Wochenende nicht nur als Skispringer, sondern auch als Spion tätig.
Anders Ladehaug (24) war am vergangenen Wochenende nicht nur als Skispringer, sondern auch als Spion tätig.  © IMAGO / Christian Heilwagen

Die norwegischen und Schweizer Skispringer waren gemeinsam in einem Hotel untergebracht.

Als der norwegische Skispringer Anders Ladehaug (24) ins Hotel kam, lag ein Schweizer Skisprung-Anzug auf den Fluren. Ladehaug zückte sein Handy und fotografierte aus nächster Nähe das Kleidungsstück!

Doch plötzlich waren Schritte hinter ihm zu hören. Außerdem eine erregte Stimme: "Nein, nein, nein", schrie diese. Dabei handelte es sich um den Schweizer Skispringer Killian Peier (28).

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Dem gefiel es überhaupt nicht, dass der Norweger seinen Sprunganzug abfotografiert hatte.

"Du schaust immer, was die anderen Nationen machen. Es ist dumm, den Anzug offen im Gang zu legen. Aber ich wurde überrumpelt", gestand Ladehaug gegenüber dem norwegischen Dagbladet.

Auch der verärgerte Peier habe zugegeben, dass er den eigentlichen Fehler gemacht habe.

Nach einer reumütigen Entschuldigung des "Geheimagenten" soll der Schweizer gesagt haben: "Es ist in Ordnung. Es war dumm von mir, den Anzug im Gang zu lassen."

Killian Peier (28) in der Luft: Hatte er diesen Anzug im Hotelflur liegen gelassen?
Killian Peier (28) in der Luft: Hatte er diesen Anzug im Hotelflur liegen gelassen?  © AL BELLO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Skisprunganzüge sind für die Sportle heilig

Johann André Forfang (28), Olympiasieger von 2018, brachte Anders Ladehaug in seinem Podcast zum Reden.
Johann André Forfang (28), Olympiasieger von 2018, brachte Anders Ladehaug in seinem Podcast zum Reden.  © Jens Schlueter / AFP

Der Vorfall wurde publik, nachdem Ladehaug im Podcast "Hoppcast" von Skisprungstar Johann André Forfang (28) darüber sprach.

Nicht einmal der norwegische Skisprungchef Clas Brede Bråthen (55) hatte davon gewusst. Er kommentierte aber: "Ich denke, Anders hat nichts ethisch Verwerfliches getan. Wäre es einer unserer Springer gewesen, hätte ich gesagt: 'Das war sehr dumm von dir, den Anzug im Gang liegenzulassen. Reiß dich zusammen!'"

Skisprunganzüge sind für Athleten heilig. Die FIS (Welt-Skiverband) macht zwar klare Vorgaben über die Maße des Anzuges, trotzdem haben die Anzüge je nach Beschaffenheit unterschiedliche Flugleistungen und können im Wettkampf entsprechend Vor- oder Nachteile bringen.

Titelfoto: AL BELLO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

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