Nach Anzug-Skandal bei WM: Norwegisches Duo wird gesperrt

Norwegen - Der Anzug-Skandal rund um das norwegische Skisprung-Team überschatte die Weltmeisterschaft im März. Für Marius Lindvik (27) und Johann André Forfang (30), die bereits unmittelbar im Anschluss an den Wettkampf in Trondheim disqualifiziert wurden, sollen nun harte Strafen folgen.

Marius Lindvik (27) droht nach dem Manipulations-Skandal bei der WM eine Sperre.
Marius Lindvik (27) droht nach dem Manipulations-Skandal bei der WM eine Sperre.  © JONATHAN NACKSTRAND / AFP

Seine Silbermedaille auf der Großschanze musste Lindvik aufgrund seiner Disqualifikation bereits abgeben, bei den weiteren Weltcups bis zum Ende der abgelaufenen Saison durften beide nicht mehr teilnehmen.

Jetzt soll der Ski- und Snowboardverband FIS rigoros durchgreifen und angeblich beide Sportler für drei Monate suspendieren. Das berichtete "NRK" am Montag und berief sich dabei auf Informationen der Rechtsabteilung des norwegischen Verbands.

Das Duo darf allerdings vorerst weiter an allen Wettbewerben teilnehmen, bis das Ethikkomitee der FIS über das endgültige Strafmaß entschieden hat.

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Laut den Anwälten der beiden Norweger sei sowohl Lindvik als auch Forfang nicht nachgewiesen worden, dass sie von den manipulierten Anzügen bei der WM gewusst hätten.

Der norwegische Gewerkschaftsbund LO begründet die mögliche Strafe aber damit, dass das Duo von den Veränderungen an deren Anzügen Kenntnis hätten haben müssen.

Norwegisches Trio erhält Freispruch

Auch Johann André Forfang (30) soll jetzt bestraft werden.
Auch Johann André Forfang (30) soll jetzt bestraft werden.  © JONATHAN NACKSTRAND / AFP

Glück haben dagegen Robin Pedersen (28), Robert Johansson (35) und Kristoffer Eriksen Sundal (24), die von allen Anschuldigungen freigesprochen wurden. Das Trio muss damit keine weiteren Sanktionen fürchten.

Den im Mai entlassenen Cheftrainer Magnus Brevig (41) sowie Assistent Thomas Lobben (42) und den Servicetechniker Adrian Livelten trifft es weniger glimpflich - sie sollen für 18 Monate gesperrt werden.

Ungeachtet der drohenden Strafe siegte Lindvik am Wochenende im französischen Courchevel beim Sommer-Grand-Prix.

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Teamkollege Eriksen Sundal wurde aufgrund eines Verstoßes gegen die neuen Anzugregeln vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Titelfoto: Bildmontage: JONATHAN NACKSTRAND / AFP

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