Nach Eritrea-Ausschreitungen: Innenminister Strobl besucht Polizisten

Stuttgart - Nach den massiven Ausschreitungen am Rande einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart sind die Personalien aller 228 zwischenzeitlich festgenommenen mutmaßlichen Krawallmacher von der Polizei aufgenommen worden.

Seit bereits zwölf Jahren ist Innenminister Thomas Strobl (63) der CDU-Vorsitzende in Baden-Württemberg.
Seit bereits zwölf Jahren ist Innenminister Thomas Strobl (63) der CDU-Vorsitzende in Baden-Württemberg.  © Bernd Weißbrod/dpa

227 von ihnen seien wieder frei, sagte eine Polizeisprecherin am Montagmorgen. Ein weiterer Verdächtiger sitze in Haft, weil er bereits bei einer ähnlichen Auseinandersetzung im hessischen Gießen auffällig geworden sei. Der Haftbefehl gegen den Mann war am Sonntag erlassen worden.

Gegen die Verdächtigen wird wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, schweren Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs, wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung sowie gefährlicher Körperverletzung und Diebstahl ermittelt. Sie sollen am Samstag am Rande einer Veranstaltung von Eritrea-Vereinen in Stuttgart an heftigen Ausschreitungen beteiligt gewesen sein.

Gegner der Veranstaltung hatten Teilnehmer und vor allem Polizeibeamte angegriffen. Dabei waren 27 Polizisten verletzt worden. Stuttgarts Polizeivizepräsident Carsten Höfler sprach von einem "Gewaltexzess".

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Landesinnenminister Thomas Strobl (63, CDU) will an diesem Montag mit Stuttgarter Polizisten sprechen, sich über den Einsatz am Wochenende informieren und nach dem Gesundheitszustand der verletzten Beamten erkundigen.

Gemeinsam mit Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz wird der CDU-Politiker nach Angaben der Landesregierung um die Mittagszeit das Polizeipräsidium Stuttgart besuchen.

Am Dienstag informiert Strobl zudem das Kabinett. Er hat auch angeboten, am Mittwoch dem Innenausschuss des Landtags über die Ereignisse zu berichten.

Thomas Strobl (63, CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, und Stefanie Hinz (51), Landespolizeipräsidentin von Baden-Württemberg, besuchen am Montagmittag das betroffene Polizeipräsidium in Stuttgart.
Thomas Strobl (63, CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, und Stefanie Hinz (51), Landespolizeipräsidentin von Baden-Württemberg, besuchen am Montagmittag das betroffene Polizeipräsidium in Stuttgart.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Erneutes Treffen am Samstag

Trotz der massiven Ausschreitungen am Wochenende soll am kommenden Samstag (23. September) eine weitere Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart stattfinden.

"Es geht auch um die Frage, ob eine Gewalttat das Sagen haben darf", sagte Johannes Russom vom Verband der eritreischen Vereine in Stuttgart am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Schutz der Veranstaltung sei eine Aufgabe des Staates. "Er muss als demokratisches Land daran interessiert sein", sagte Russom.

In den vergangenen 40 Jahren habe es derartige Veranstaltungen regelmäßig und ohne Zwischenfälle gegeben.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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