900 Millionen Euro! Klage gegen Apple: Dürfen sich iPhone-Nutzer bald über Schadenersatz freuen?

London (Großbritannien) - Bekommen Millionen Apple-User eine saftige Schadensersatz-Zahlung? Wieder einmal muss sich der Technologie-Gigant mit heftigen Vorwürfen auseinandersetzen: In Großbritannien wurde das Unternehmen nun auf Hunderte Millionen Pfund verklagt, da es heimlich die Leistung älterer iPhones verschlechtert haben soll.

Verlangsamte Apple absichtlich ältere iPhones?
Verlangsamte Apple absichtlich ältere iPhones?  © 123RF/nemanjazotovic

Der Brite Justin Gutmann forderte deswegen vor Gericht nun, dass Apple Schadenersatz in Höhe von 786 Millionen Pfund (umgerechnet etwa 894 Millionen Euro) an rund 25 Millionen iPhone-Nutzer in Großbritannien zahlt. Das berichtete die schottische Zeitung The Scotsman.

Konkret geht es in der Klage um ein Energieverwaltungstool aus dem Jahr 2017.

Sollten sich die Vorwürfe im Laufe des Prozesses bestätigen, könnte das sowohl für das US-amerikanische Unternehmen als auch für Hunderte Millionen iPhone-Nutzer extreme Folgen haben. Denn dann müsste der Hard- und Softwareentwickler womöglich Schadensersatz an sämtliche Käufer älterer iPhones zahlen.

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In der Klage geht es um das iPhone 6, 6 Plus, 6S, 6S Plus, SE, 7, 7 Plus, 8, 8 Plus sowie das iPhone X. Gutmann hat Apple bei diesen Modellen eine "Drosselung" vorgeworfen.

In einem Software-Update soll das Unternehmen im Januar 2017 ein Energieverwaltungstool versteckt haben, das die Leistungen der Handys nicht verbesserte, sondern verschlechterte!

Apple soll die iPhones absichtlich langsamer gemacht haben

Apple hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Cupertino.
Apple hat seinen Hauptsitz im kalifornischen Cupertino.  © 123RF/spvvk

Angeblich soll Apple dabei versucht haben, mit dem Programm zu verschleiern, dass ältere iPhone-Batterien mit den Anforderungen neuerer Betriebssysteme überfordert sind.

Statt die Batterien zu ersetzen oder die Geräte zurückzurufen, brachte das Unternehmen die User dazu, sich die Software runterzuladen, die die Geräte "heimlich" langsamer machte, so Gutmann.

Doch wie schon in der Vergangenheit, als derartige Vorwürfe aufgekommen waren, stritt Apple diese ab: "Wir haben und würden niemals etwas tun, um die Lebensdauer eines Apple-Produkts absichtlich zu verkürzen", hieß es in einer Stellungnahme.

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Und weiter: "Unser Ziel war es schon immer, Produkte zu entwickeln, die unsere Kunden lieben. Dafür zu sorgen, dass iPhones so lange wie möglich halten, ist ein wichtiger Teil davon."

Titelfoto: 123RF/nemanjazotovic

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