Autoversicherungs-Atlas: Hier wird's in Sachsen teuer

Dresden/Berlin - Hunderttausende Autofahrer in Sachsen müssen mit steigenden Kosten bei der Kfz-Versicherung rechnen. Grund ist eine schlechtere Risikobewertung durch den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Jörg Asmussen (56), Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV)
Jörg Asmussen (56), Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV)  © Archiv

Der Verband errechnet jedes Jahr die Schadenbilanzen der rund 400 deutschen Zulassungsbezirke und teilt sie in zwölf Regionalklassen ein.

Wo es häufiger gekracht hat und die Versicherer mehr zahlen mussten, steigen laut Verkehrsexperten in der Folge die Beiträge, auch wenn die Eingruppierungen des GDV für die Versicherer nicht verbindlich sind.

Im Freistaat sind davon aktuell die knapp 270.000 Autofahrer im Vogtlandkreis und im Leipziger Land betroffen. Die beiden sind die einzigen der 13 sächsischen Zulassungsbezirke, die eine schlechtere Risikobewertung erhielten.

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"Die bundesweit beste Schadenbilanz hat der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen (56). Dort liegen die Schäden rund 30 Prozent unterm Schnitt.

Dresden weist ungünstigste Schadenbilanz im Freistaat auf

Unfälle passieren. Für die Schadensregulierung gibt's die Haftpflicht. Für die Nerven das Bier am Abend. (Symbolbild)
Unfälle passieren. Für die Schadensregulierung gibt's die Haftpflicht. Für die Nerven das Bier am Abend. (Symbolbild)  © 123RF/arhendrix

Entscheidend für die Bilanz ist aber nicht der Unfallort, sondern der Wohnsitz des Verursachers. "Eine Wahl, wo sie ihr Auto anmelden, haben Autofahrer nicht. Ausschlaggebend ist der Hauptwohnsitz", so Florian Heuzeroth (37) vom ADAC Sachsen.

Die ungünstigste Schadenbilanz im Freistaat weist Dresden (Regionalklasse 9) auf. Sachsens größte Stadt Leipzig bleibt in der Regionalklasse 8. Die beste Schadenbilanz erreichten Görlitz und Mittelsachsen mit 2. Was das Ganze in Euro bedeutet, ist schwer zu sagen.

Schon jetzt sind die Unterschiede riesig. Ein Selbsttest über das Vergleichsportal Verivox für einen acht Jahre alten Skoda Octavia Diesel mit 150 PS weist für Dresden den günstigsten Jahrestarif mit 282,44 Euro aus, in Mittweida sind es 234,33 Euro. Noch größer sind die Unterschiede bei den einzelnen Anbietern.

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Den teuersten Tarif gab das Vergleichsportal für Dresden mit 833,60 Euro an. Allerdings ist das Ergebnis von Dutzenden von Einzelangaben wie Stellplatz, Nutzung oder Fahrleistung abhängig.

Die gute Nachricht: Nach einer Erhöhung können Halter in aller Regel ihre Versicherung innerhalb der Monatsfrist problemlos wechseln.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/arhendrix, Archiv

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