Ford feiert 60 Jahre Motorenwerk in Köln, doch die Zukunft fährt ohne Motor!

Köln - An diesem 1. Juni vor 60 Jahren bauten Ford-Mitarbeiter den ersten Zylinderblock im Kölner Motorenwerk zusammen. Bis heute liefen mehr als 28 Millionen Motoren in Serie vom Band. Aber die Zukunft der rund 700 Motor-Arbeiter ist ungewiss. In Köln stehen alle Anzeichen auf Elektroautos. Die haben keine Zylinder-Motoren.

Der leistungsstärkste Motor war der 5.2l V12 Twin Turbo, den das Kölner Motorenwerk von 2016 bis 2021 für Aston Martin produzierte.
Der leistungsstärkste Motor war der 5.2l V12 Twin Turbo, den das Kölner Motorenwerk von 2016 bis 2021 für Aston Martin produzierte.  © Ford-Werke GmbH

Ford feierte am Dienstag trotzdem. Um 11.11 Uhr floss der Sekt.

In den 60 Werkjahren schraubten die Mitarbeiter an Millionen Blöcken für den Ford Capri, Fiesta, den Mustang und sogar für ein James-Bond-Auto!

"Als erster Motor lief ein 1,2 Liter V4-Motor mit 40 PS vom Montageband. Er diente als Antrieb des ebenfalls in Köln gefertigten Ford Taunus 12M", erinnerte Ford an den historischen Moment.

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Ein kölscher Klassiker zu Hochzeiten war der 4-Zylinder-Reihenmotor, der sogenannte OHC.

Er lief von 1969 bis 1993 insgesamt 6,5 Millionen Mal vom Band.

Er bildete die Brennkammer von Millionen Ford Taunus, Capri, Ford Granada, Sierra oder Ford Scorpio.

Übrigens bauten die Kölner sogar Motorblöcke für den Ford Mustang: "Von 2005 bis 2010 lief dann auch der 4,0 Liter V6 mit 210 PS für die fünfte Generation des Ford Mustang in Niehl vom Band."

In Köln fertigten die Mitarbeiter Motoren für den Ford Taunus, Capri oder Mustang.
In Köln fertigten die Mitarbeiter Motoren für den Ford Taunus, Capri oder Mustang.  © Ford-Werke GmbH

Ford baut ab 2023 Elektro-Auto in Köln

Die am häufigsten in Köln produzierte Bauform war der V6, rund 14,3 Millionen Einheiten hat das Kölner Motorenwerk davon produziert. Hier die Motorblöcke eines 2.0l V6.
Die am häufigsten in Köln produzierte Bauform war der V6, rund 14,3 Millionen Einheiten hat das Kölner Motorenwerk davon produziert. Hier die Motorblöcke eines 2.0l V6.  © Ford-Werke GmbH

Der leistungsstärkste Kölner Motor aller Zeiten wurde als Auftragsarbeit für Aston Martin gebaut.

Er leistete 725 PS und wurde von 2016 bis 2021 gefertigt. Der mächtige 12-Zylinder mit 5,2 Litern Hubraum wurde im Aston Martin DBS verbaut.

Deutlich kleiner und für die Kölner Beschäftigten wichtiger ist hingegen seit 2011 der 3-Zylinder-Reihenmotor EcoBoost.

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Der auch im Ford Fiesta verbaute Spar-Motor hat eine große Nachfrage und räumte viele Preise ab.

Doch die Zukunft der Kölner Motorenwerke ist nicht sicher. Langfristig investiert die US-Automarke über 2 Milliarden Dollar in die Elektroauto-Produktion.

Einspritzdüsen, Zylinder und Nockenwellen brauchen die Stromer wie der Ford Mustang GT nicht mehr.

"Von 2023 wird in Köln das erste vollelektrische Volumenmodell von Ford in Europa produziert, ab 2024 folgt ein weiteres E-Modell", bestätigte der Konzern jetzt erneut.

Der Kölner Konzern will künftig allen Beschäftigen Fortbildungen und Umschulungen anbieten.

"Jeder Beschäftigte, der bereit ist, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln, wird die Möglichkeit haben, sich auch künftig einzubringen und das Kölner Electrification Center aktiv mitzugestalten", heißt es dazu von Motorenwerkschef Oliver Färber.

Titelfoto: Ford-Werke GmbH

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