Darum könnt Ihr die Mercedes G-Klasse nicht mehr bestellen!

Stuttgart - Gut situierte Kunden des Autobauers Mercedes-Benz müssen jetzt ganz stark sein: Der Geländewagen G-Klasse kann nicht mehr bestellt werden! Grund dafür: sein Erfolg.

Auf der Detroit Auto Show wird 2018 die neue G-Klasse präsentiert.
Auf der Detroit Auto Show wird 2018 die neue G-Klasse präsentiert.  © Carlos Osorio/AP/dpa

Deutschland zu Beginn des Jahres 2022: Der Otto-Normal-Bürger fragt sich derzeit immer öfter, wie er die davon galoppierenden Preise noch stemmen soll. Die Energiekosten explodieren, an der Zapfsäule trifft einen regelmäßig der Schlag und die Inflation entwertet das hart erarbeitete Geld.

Das alles sind Sorgen, welche die Klientel eher nicht haben dürfte, die sich den traditionsreichen Geländewagen der Schwaben gönnt: die G-Klasse.

Das "G" steht - wie man sich denken kann - für "Geländewagen". Im Jahr 1979 rollte der erste G vom Band. Seither wurden Hunderttausende Fahrzeuge verkauft.

Probleme in der Lieferkette und Investitionen: Mercedes-Benz rechnet mit weniger Gewinn
Mercedes-Benz Probleme in der Lieferkette und Investitionen: Mercedes-Benz rechnet mit weniger Gewinn

Alleine im vergangenen Jahr brachte Daimler über 41.000 Fahrzeuge an den Mann bzw. die Frau. Das Unternehmen spricht in einer Pressenotiz selbst von einem neuen Allzeit-Hoch.

Die Preise für den geländetauglichen Schwaben beginnen bei mehr als 104.000 Euro für den G350d. Wer auf den Flaniermeilen der Welt für neidische Blicke sorgen will, greift wohl eher zum AMG-Modell. Dann sind schon stolze 162.000 Euro fällig.

Es dauert noch Jahre, um die Bestellungen abzuarbeiten

Blickfänger in Detroit im Januar 2018: Eine ältere G-Klasse wurde in Acrylglas eingegossen.
Blickfänger in Detroit im Januar 2018: Eine ältere G-Klasse wurde in Acrylglas eingegossen.  © Boris Roessler/dpa

Und so sieht man den kantigen Benz üblicherweise auch nicht mit Stollenbereifung auf Wald- und Wiesenwegen, sondern mit dicken Breitreifen und fetten Chromfelgen in den Innenstädten von Stuttgart, München oder Hamburg.

Nun wird aber genau der Erfolg der G-Klasse zum Ärgernis für deren Kunden, wie das Handelsblatt berichtet.

Denn: Der Stuttgarter Autobauer hat wegen der großen Nachfrage schlicht ein Bestellstopp verhängt!

Brückeneinsturz in Baltimore: Folgen für deutsche Autobauer?
Mercedes-Benz Brückeneinsturz in Baltimore: Folgen für deutsche Autobauer?

Der Zeitung zufolge werden die Schwaben seit Monaten mit Ordern für den fetten Stadtgeländewagen überhäuft. Alleine, um die bestehenden Bestellungen abzuarbeiten, werde es bis weit ins Jahr 2024 hinein dauern. Vorausgesetzt, dass keine Bestellungen storniert werden.

Business Insider zitiert dazu aus einer Mitteilung von Daimler: "Die weltweit stetig steigenden Bestellzahlen führen dazu, dass unser aktuelles Produktionsvolumen ausgeschöpft ist und wir vorerst leider keine weiteren Kundenbestellungen in Deutschland annehmen können."

Und weiter: "Unseren Kunden stehen weiterhin vereinzelte Ausstellungs-, Vorführ- oder Händlerfahrzeuge zur Verfügung." In den USA sei die Nachfrage demnach sogar so riesig, dass der G mit einem Aufpreis von 50 Prozent verkauft werden könnte.

Ab wann Kunden den Geländewagen wieder bestellen können, ist derzeit noch unklar.

Titelfoto: Carlos Osorio/AP/dpa

Mehr zum Thema Mercedes-Benz: