Stromverbrauch von E-Autos viel höher! Dieses Detail verschweigen Tesla & Co.

München - Der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten sind meist ein entscheidender Faktor bei der Wahl eines E-Autos. Doch die Angaben des Bordcomputers sind dabei nur die halbe Wahrheit.

Die Ladeverluste liegen bei manchen E-Autos bei bis zu 25 Prozent. (Symbolbild)
Die Ladeverluste liegen bei manchen E-Autos bei bis zu 25 Prozent. (Symbolbild)  © Tobias Hase/dpa-tmn

Denn hier wird einem nur der Verbrauch für den Antrieb angezeigt. Verluste beim Ladevorgang werden nicht berücksichtigt - und die sind teilweise enorm! 

Der ADAC hat 15 Elektrofahrzeuge getestet und den realen Stromverbrauch mit den Angaben im Bordcomputer verglichen. Mit einem schockierenden Ergebnis: 10 bis 25 Prozent mehr als angegeben müssen die E-Auto-Besitzer an der elektrischen Zapfsäule bezahlen!

Auch wenn der Bordcomputer grundsätzlich ein informatives und sinnvolles Extra für den Fahrer darstellt, sollte man bedenken, dass er bei E-Autos nur den Verbrauchswert beim Fahren, nicht den gesamten Strombedarf anzeigt.

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Laut ADAC können die Systeme die Ladeverluste nicht erfassen. Diese entstehen in der vorgelagerten Elektroinstallation und der Ladestation, im Bordladegerät des Fahrzeuges und in der Antriebsbatterie.

Tesla Model 3 LR schneidet im Test am schlechtesten ab

Die Abweichungen zwischen beiden Messwerten sind zum Teil enorm.
Die Abweichungen zwischen beiden Messwerten sind zum Teil enorm.  © obs/ADAC/ADAC e.V.

Teilweise ist der reale Stromverbrauch erheblich höher: Beim Tesla Model 3 LR muss man 25 Prozent mehr berappen, als auf dem Bordcomputer angegeben wird. Beim Seat Mii electric sind es knapp 21 Prozent und beim Jaguar i-Pace gute 17 Prozent.

Und auch bei den Mittelklasse-Stromern Renault ZOE (knapp 19 Prozent), Nissan Leaf (17,6 Prozent) und VW e-up! (15,6 Prozent) muss man ordentlich Strom zur Anzeige addieren.

Im Test blieb lediglich der KIA e-Niro mit 9,9 Prozent Abweichung unter der 10-Prozent-Marke.

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Der ADAC fordert von den Autobauern, nicht nur die Verbrauchswerte, sondern auch die Ladeverluste in Prozent bei den technischen Angaben mitaufzuführen.  

Außerdem sollten die Hersteller laut dem Automobil-Club bei der Entwicklung nicht nur auf effiziente Antriebe, sondern auch auf Ladesysteme mit niedrigen Verlusten achten.

Titelfoto: Tobias Hase/dpa-tmn

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