Entwickler verraten: So haben sie "Nioh 3" zum bisher zugänglichsten Teil der Reihe gemacht
Paris/Leipzig - Mit "Nioh 3" durchläuft die Souls-Like-Reihe aus Japan einen Riesen-Schritt in ihrer Entwicklung. Statt schlauchiger, geradliniger Levels können Spieler nun weitläufige Umgebungen samt alternativer Routen und Nebenmissionen erkunden. Bei einem Preview-Event in Paris hat TAG24 mit den Entwicklern über die Inspiration für die sogenannten "Open Fields" gesprochen - und wie diese "Nioh 3" zum bisher zugänglichsten Teil der Reihe machen.
Die Idee zum Wandel entstand zunächst aus dem eigenen Anspruch, wie "Nioh 3"-General Producer und Chef von Team Ninja, Fumihiko Yasuda, verriet: "Als wir von 'Nioh 1' zu 'Nioh 2' übergegangen sind, haben wir uns auf die Action konzentriert. Als wir dann mit Teil 3 angefangen haben, war so viel Zeit zum Vorgänger vergangen, dass wir dachten, es braucht etwas mehr. Dadurch entstand schließlich die Idee der Open Fields."
Mit dem Begriff der "Open Fields" beschreiben die Entwickler den Levelaufbau in ihrem neuesten Souls-Like. Statt schlauchiger Levels, in denen es nur wenige Möglichkeiten gibt, vom eigentlichen Pfad abzuweichen, soll "Nioh 3" deutlich weitläufigere Areale vollgepackt mit Nebenmissionen, alternativen Bossen und Geheimnissen bieten.
Das Gameplay erinnert durch diese Offenheit und die viel größere Dimension der Levels immer wieder auf angenehme Art an den Urvater des Genres, "Dark Souls". "Nioh 3"-Producer Kohei Shibata zufolge kam die Inspiration dazu jedoch nicht von dem "From Software"-Titel, sondern von einer hauseigenen Marke.
"Als wir mit der Entwicklung von 'Nioh 3' begonnen haben, waren wir gleichzeitig auch mit 'Rise of the Ronin' beschäftigt, das eine offene Welt bietet", erinnerte er sich. "'Nioh' ist deutlich mehr auf den Kampf fokussiert, dennoch haben wir einiges an Inspiration von 'Rise' genommen. Das führte wiederum zu der Frage, wie wir eine offenere Umgebung anbieten können, ohne die Dichte an Kämpfen negativ zu beeinflussen. So kamen wir schließlich auf die Idee der Open Fields."
"Nioh"-Entwickler: "Wollten die Möglichkeit bieten, eine Verschnaufpause zu nehmen"
Das Gefühl von Klaustrophobie, das in alten "Nioh"-Teilen mitunter aufkam, soll durch die "Open Fields" abgelegt werden.
Zwar setzen die Entwickler nach wie vor auf Action und auch der hohe Schwierigkeitsgrad wurde beibehalten. Aber: "Wir wollten die Möglichkeit bieten, eine Verschnaufpause davon zu nehmen", so Kohei Shibata. "Statt einfach nur der Hauptgeschichte zu folgen, können Spieler dadurch auch Gebiete aufsuchen, in denen auch mal weniger starke Gegner unterwegs sind. Die Action steht also nach wie vor im Fokus, aber die Spieler haben noch mehr Entscheidungsgewalt darüber, wie sie diese genießen."
Die Producer sprechen deshalb sogar vom bislang zugänglichsten "Nioh", das sie bisher entwickelt haben.
"Wenn du einen Boss gerade nicht besiegen kannst, musst du nicht gleich wieder gegen ihn antreten. Du kannst auch erst ein paar Side-Quests erledigen, freundliche Geister treffen, neue Ausrüstung oder auch Fähigkeiten erhalten, die dir im Kampf helfen und es so leichter machen werden. Ich denke, dadurch haben wir definitiv neue Wege eröffnet, die Level und Bosse anzugehen", beschrieb es Shibata.
Titelfoto: Koei Tecmo/Team Ninja

