Algen-Alarm im Urlaubsparadies: Am Traumstrand stinkt's plötzlich nach faulen Eiern
Karibik - Sonne, Strand, türkisblaues Wasser – das ist das Bild, das viele von der Karibik im Kopf haben. Doch wer aktuell in Punta Cana, Martinique oder St. Maarten Urlaub macht, bekommt ein ganz anderes Bild zu sehen: Berge von stinkenden Braunalgen, meterhoch aufgetürmt an den vermeintlichen Traumstränden.

Laut einem aktuellen Bericht der Universität von South Florida wurden in der Karibik und angrenzenden Regionen unglaubliche 38 Millionen Tonnen der Sargassum-Algen registriert.
Zum Vergleich: Der bisherige Höchstwert wurde im Juni 2022 gemessen und lag bei 22 Millionen Tonnen, wie AP News berichtet.
Sargassum ist eine Algenart, die sich durch winzige Luftblasen an der Oberfläche hält, um sich dort zu vermehren.
Im offenen Meer ist sie sogar recht nützlich: Sie bietet Lebensraum für Schildkröten, Fische oder Garnelen. Doch sobald sie an Land gespült wird, sieht das ganz anders aus.
Die Algen zersetzen sich und stinken bestialisch nach faulen Eiern. Dabei werden von ihnen giftige Gase wie Schwefelwasserstoff freigesetzt, die sogar die Gesundheit gefährden.
Durch die stinkenden Algenansammlungen leidet vor allem eine der wichtigsten Einnahmequellen der Region: der Tourismus. Verschiedenen Hoteliers versuchten bereits mit Barrieren im Wasser oder Radladern gegenzusteuern - doch nicht alle können sich das leisten.

Warum die Algenart sich so massiv ausbreitet, ist noch nicht abschließend geklärt. Forscher vermuten einen Mix aus Klimawandel, Landwirtschaftsabwässern und veränderten Strömungen.
Titelfoto: RICARDO ARDUENGO / AFP