Burka-Verbot abgelehnt: Was Politikerin dann macht, sorgt für einen Skandal
Australien - Nachdem ihr Gesetzentwurf für ein Verbot von Vollverschleierung abgelehnt wurde, verließ Pauline Hanson (71) am Montag abrupt das australische Parlament. Nur wenige Augenblicke später kehrte die Queensland-Senatorin mit einer schwarzen Burka, High Heels und Strümpfen zurück.
Die Protestaktion brachte der 71-Jährigen laut "BBC" eine einwöchige Suspendierung ein.
Bereits 2017 forderte die Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei "One Nation Hanson" ein öffentliches Burka-Verbot. Anfang dieser Woche stellte sie einen erneuten Antrag, der mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde.
Das Vorgehen der 71-Jährigen wurde von ihren Kollegen zutiefst verurteilt. Laut BBC habe sie darauf abgezielt, Menschen aufgrund ihrer Religion zu verhöhnen. Ihr provokanter Auftritt sei ein bewusster Protest gegen die Entscheidung des Senats gewesen.
Ihre Aktion stieß parteiübergreifend auf scharfe Kritik. Die Grünen-Senatorin Mehreen Faruqi (62), selbst Muslimin und Opfer rassistischer Taten, sprach von "offen zur Schau gestelltem Rassismus".
Hanson ist "eines Mitglieds des australischen Senats nicht würdig"
Außenministerin Penny Wong (57), die die Regierung im Senat vertritt, brachte am Dienstag einen Antrag einer formellen Rüge ein.
Hanson nutze "seit Jahrzehnten Vorurteile als Protestform", sagte Wong. Sie betonte, dass das Verhalten der Senatorin "eines Mitglieds des australischen Senats nicht würdig" sei.
In einem Facebook-Post zeigte sich die "One Nation"-Vorsitzende trotzig. "Wenn sie nicht wollen, dass ich sie trage – dann verbieten sie die Burka", schrieb sie unter ihrem Beitrag.
Bereits 2016 fiel Hanson negativ im Senat auf, als sie von einer "Muslimen-Überflutung" in Australien sprach.
Titelfoto: Mick Tsikas/AAP/dpa

