Drama in 4,6 Kilometern Höhe: Fallschirmspringer bleibt an Flugzeug hängen
Tully (Queensland/Australien) - Schrecken in luftiger Höhe! Im Nordosten Australiens hat sich ein Fallschirmspringer kurz vor dem Sprung aus einem Kleinflugzeug mit seinem Reserveschirm verheddert. Er baumelte am Heck der Maschine.
Die australische Transportbehörde ATSB veröffentlichte einen Abschlussbericht samt Videoaufnahmen, die den Vorfall vom 20. September dieses Jahres dokumentieren.
Geplant war den Angaben zufolge ein Formationssprung mit 16 Fallschirmspringern und einem Kameramann aus knapp 4,6 Kilometern Höhe. Während der erste Springer oben angekommen herauskletterte, verfing sich jedoch der Griff seines Reserveschirms und öffnete sich von allein - der Mann wurde herausgerissen! Seine Beine prallten dabei gegen das Höhenleitwerk der Cessna und sein Schirm wickelte sich um selbiges.
Sekundenlang baumelte der Springer in der Luft, währenddessen 13 Springer aus der Maschine hüpften und zwei von ihnen im Türrahmen stehend zusahen, wie der Unglücks-Springer mit dem Überleben kämpfte!
Mit einem Hakenmesser durchtrennte der Springer in Not die Leinen des Reserveschirms und befreite sich. Im freien Fall die Erlösung: Sein Hauptschirm öffnete sich! Der Mann landete wenig später sicher, aber leicht verletzt, am Boden. Der Pilot des Kleinflugzeugs kämpfte derweil mit der Landung.
Die australische Transportbehörde ATSB veröffentlichte Videoaufnahmen des Vorfalls
"Der Pilot erinnerte sich daran, dass er spürte, wie das Flugzeug plötzlich nach oben schnellte, und beobachtete, wie die Fluggeschwindigkeit rapide abnahm", erklärte ATSB-Chefkommissar Angus Mitchell. Laut Angaben der Transportbehörde wurde das Leitwerk durch den Springer beschädigt. Der verhedderte Schirm schränkte derweil die Steuerung der Maschine ein.
"Unter schwierigen Umständen gelang es dem Piloten, das Flugzeug unter Kontrolle zu bringen und sicher in Tully zu landen", so Mitchell.
Der Chefkommissar appellierte an alle Fallschirmspringer, immer Hakenmesser dabeizuhaben, diese könnten "im Falle einer vorzeitigen Öffnung des Reservefallschirms lebensrettend sein".
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/YouTube/ATSB/Jarrad Nolan
