Brand in Hongkong: 83 Tote bestätigt, drei Männer festgenommen
Hongkong - Am Tag nach dem verheerenden Großbrand in einem Hochhauskomplex in Hongkong zeichnet sich das Ausmaß der Katastrophe ab. Die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer stieg am Donnerstag auf 83, zahlreiche weitere Menschen wurden noch vermisst.
Die Behörden ermittelten wegen der Ursachen des schlimmsten Brandes seit fast 80 Jahren, in den Fokus gerieten unter anderem die an dem Gebäudekomplex angebrachten Baugerüste aus Bambus.
Drei Mitarbeiter einer Baufirma wurden im Zusammenhang mit dem Brand festgenommen. Sie sollen brennbare Verpackungen auf der Baustelle zurückgelassen haben.
Das Feuer in dem Wohnkomplex Wang Fuk Court hatte sich am Mittwoch über Bambus-Baugerüste ausgebreitet und rasch auf mehrere Hochhäuser übergegriffen. Nur einer der insgesamt acht Wohntürme sei verschont geblieben.
Um Mitternacht (Ortszeit) bestätigten die Behörden den Tod von 83 Menschen. Nach jüngsten Angaben eines Sprechers der Hongkonger Verwaltung wurden noch 58 Verletzte in Krankenhäusern behandelt, zwölf davon schwebten demnach in Lebensgefahr.
Bewohner schildern dramatische Szenen aus dem Gebäudekomplex
Unklar blieb zunächst noch, wie viele Menschen vermisst wurden. Der Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone, John Lee, hatte auf einer Pressekonferenz am frühen Donnerstagmorgen von 279 Vermissten gesprochen. Nach Angaben der Feuerwehr konnten einige davon inzwischen aber ausfindig gemacht werden.
Die Flammen hatten sich aufgrund des Windes und herumfliegender Trümmerteile rasend schnell ausgebreitet. Einige Stockwerke seien wegen der extrem hohen Temperatur am Brandort für die Einsatzkräfte zunächst nicht zu erreichen gewesen.
Mehrere Bewohner des Gebäudekomplexes, der fast 2000 Wohnungen umfasst, sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten keinen Feueralarm gehört. Stattdessen hätten sie von Tür zu Tür gehen müssen, um Nachbarn zu warnen.
Zahlreiche Menschen versammelten sich in der Nähe der Wohnanlage zu einer spontanen Hilfsaktion für Bewohner und Feuerwehrleute. Die Behörden richteten Notunterkünfte für die aus den Hochhäusern evakuierten Anwohner ein.
Erstmeldung: 27. November, 7.34 Uhr; zuletzt aktualisiert: 18.30 Uhr.
Titelfoto: Vernon Yuen/Nexpher via ZUMA Press Wire/dpa

