Gigantisches Sicherheitsrisiko: Verdächtige Komponenten in Solaranlagen aus China entdeckt
London - Sind Solaranlagen made in China in Wahrheit ein gigantisches Sicherheitsrisiko? In mehreren importierten Wechselrichtern wurden verdächtige Komponenten entdeckt. Diese könnten einen ganz bestimmten Zweck erfüllen.

Schon seit Jahren dominiert China den Markt für Solaranlagen, produziert geschätzt 90 Prozent aller Solarpaneele und fertigt auch das benötigte Zubehör.
Nun berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass in Wechselrichtern, die aus China importiert und in Solarparks in den USA verbaut wurden, verdächtige Kommunikationsgeräte entdeckt, die gemäß der Produktdokumentation dort nicht hätten sein sollen.
Wechselrichter wandeln Gleichstrom, wie er von Solaranlagen erzeugt wird, in Wechselstrom um - so wie ihn Haushaltsgeräte aber auch Wärmepumpen, Batterien und Elektrofahrzeuge benötigen. Marktführer bei Wechselrichtern ist das Unternehmen Huawei, dem enge Beziehungen zum China-Geheimdienst nachgesagt werden.
Zwar werden moderne Wechselrichter so konstruiert, dass Software-Updates und Wartung per Fernzugriff möglich ist, doch viele Betreiber trauen den Chinesen nicht. Sie schützen ihre Anlagen durch zusätzliche Firewalls.
Doch mit den entdeckten Komponenten wäre es ein leichtes Schadsoftware aufzuspielen. Experten sprechen auch von einem "Kill-Switch", einem Notausschalter.


Haben die Chinesen ein Kill-Switch in Solar-Wechselrichter installiert?
Im Fall eines Konfliktes könnten die China-Machthaber in einem koordinierten Angriff auf unsere kritische Infrastruktur wohl Tausende Wechselrichter zeitgleich zerstören.
Solarparks würden dann keinen Strom mehr liefern, im schlimmsten Fall würde das Stromnetz zusammenbrechen. Wie die Agentur weiter berichtet, könnte laut Experten die Kontrolle über nur drei bis vier Gigawatt Energie zu massiven Störungen im Stromnetz führen.
Laut Reuters sind derzeit in Europa rund 200 Gigawatt der insgesamt 338 Gigawatt verbauten Solarleistung mit chinesischen Wechselrichtern ausgerüstet. - das entspreche einer Leistung von 200 Atomkraftwerken.
China weist die Vorwürfe zurück, die USA und Europa geben sich bedeckt. Denn eine wirtschaftliche Alternative zu chinesischen Geräten scheint nicht in Sicht.
Titelfoto: Montage: Christian Charisius/dpa, DALE DE LA REY / AFP