Peinlicher Vorfall bei Verfolgungsjagd: Chinesische Marine rammt eigenes Schiff
Südchinesisches Meer - Ein Kriegsschiff der Armee von China hat im umstrittenen Scarborough-Riff ein Boot der eigenen Küstenwache gerammt – eigentlich hatten sie es auf ein philippinisches Patrouillenboot abgesehen.
Alles in Kürze
- Chinesisches Kriegsschiff rammt eigenes Küstenwachboot
- Vorfall ereignete sich im Scarborough-Riff
- Philippinisches Patrouillenboot wurde verfolgt
- China spricht von rechtmäßigen Maßnahmen
- Region ist umstritten und konfliktträchtig

Die Philippinen veröffentlichten dramatische Videoaufnahmen vom Vorfall, der sich am Montag im umstrittenen Scarborough-Riff ereignete.
Die BRP Suluan der philippinischen Küstenwache eskortierte laut The Guardian Hilfslieferungen für Fischer. Plötzlich erschienen am Horizont zwei chinesische Schiffe – ein Kriegsschiff und das Küstenwachboot CCG 310.
Die CCG 3104 schloss schnell auf und versuchte, die Suluan von rechts zu blockieren. Das Kriegsschiff nähert sich von schräg hinten – offenbar, um die Lücke zu schließen. Doch statt einer koordinierten "Zangenbewegung" kommt es zur Katastrophe.
Mit hoher Geschwindigkeit zieht das chinesische Küstenwachboot scharf nach links, direkt vor den Bug des Kriegsschiffs. Es blieb keine Zeit zum Ausweichen, Sekunden später folgte der Aufprall und das tonnenschwere Kriegsschiff rammte das kleinere Boot frontal.

Immer wieder kommt es zu Vorfällen in der umstrittenen Region

Bereits vor dem Crash hatte die CCG 3104 versucht, die BRP Suluan mit einem Wasserwerfer zu stoppen – erfolglos. Danach begann die riskante Verfolgungsjagd, die schließlich im Desaster für Chinas eigene Schiffe endete.
Peking sprach offiziell nur von "rechtmäßigen Maßnahmen", um "Eindringlinge" aus den eigenen Gewässern zu vertreiben. Die Kollision wurde verschwiegen. Für die Philippinen ist das dagegen ein klarer Beweis für "gefährliche und rechtswidrige Manöver" Chinas.
Das Scarborough-Riff – eine Kette aus Riffen und Felsen – ist seit 2012 unter chinesischer Kontrolle, wird aber auch von den Philippinen beansprucht.
Mehr als 60 Prozent des globalen Seehandels passieren durch diese umstrittene Region. Jeder Zwischenfall erhöht die Gefahr einer militärischen Eskalation.
Präsident Ferdinand Marcos Jr. kündigte an, philippinische Patrouillen würden weiterhin Präsenz zeigen. Gleichzeitig warnte er vor einem möglichen Konflikt um Taiwan, der die Philippinen zwangsläufig hineinziehen könnte.
Titelfoto: HANDOUT / Philippine Coast Guard (PCG) / AFP