China - Obwohl moderne Autos mittlerweile mit allerhand Sicherheits- und Asssistenzsystemen ausgestattet sind, ist die Gefahr am Steuer einzunicken nach wie vor groß. Die chinesische Regierung testet daher nun eine kuriose Maßnahme: eine Lasershow mitten auf der Autobahn!

Was auf den ersten Blick wie ein spontaner Rave wirkt, soll nächtlichen Sekundenschlaf verhindern und damit das Unfallrisiko auf chinesischen Autobahnen massiv senken.

Dazu wurden je acht Laserstrahler an Schilderbrücken des Qingdao–Yinchuan Expressway montiert, wie die Times of India berichtete. Menschen, die bereits an den "Anti-Müdigkeits-Lasern" vorbeifuhren, teilten Videos des Lichtspektakels auf der Plattform X.

Die Strahlen sind so ausgerichtet, dass sie die Autofahrer nicht direkt anstrahlen, sondern einen bunt flackernden Lichterhimmel über die Fahrbahn werfen, der bis zu zwei Kilometer weit leuchtet.

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Ein Blinken der Lichter habe man unbedingt vermeiden wollen, um die Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Stattdessen sollen unterschiedliche Helligkeiten, Farben und Intensitäten die Laser die Menschen am Steuer stimulieren und damit wach halten.

Das gleiche Prinzip steckt übrigens hinter reflektierenden Kilometermarken und Mittelstreifen, die uns bei nächtlichen Autobahnfahrten begegnen.

Sekundenschlaf ist eine der häufigsten Unfallursachen auf deutschen Autobahnen und kann tödlich enden.

Das Phänomen wird nach wie vor massiv unterschätzt: Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin hat das plötzliche Einschlafen am Steuer mehr tödliche Folgen als Alkohol.

Studien zeigen außerdem, dass die Zahl der Todesopfer infolge des Sekundenschlafs doppelt so hoch ist.

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Wie riskant das spontane Einschlafen ist, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Wer bei Tempo 100 für nur drei Sekunden die Augen schließt, legt 80 Meter im Blindflug zurück. Kurven, Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer sieht man über eine lange Strecke nicht.

Erste Anzeichen können schwere Augenlider, häufiges Gähnen, plötzliches Zusammenzucken oder das Übersehen von Verkehrszeichen sein.

Hinter dem neuen Konzept aus China steckt folgende Idee: Auf die Augen fallendes Licht sorgt dafür, dass weniger von dem Einschlafhormon Melatonin produziert wird. Der Körper reagiert also mit gesteigerter Munterkeit.

Ob die Lichter diesen Zweck auch tatsächlich erfüllen oder ablenkend wirken, wird sich wohl im Verlauf des Experiments zeigen.

Im schlimmsten Fall könnten die Stroboskopeffekte bei lichtempfindlichen Menschen sogar epileptische Anfälle auslösen. Zudem ist fraglich, wie sich Wetterbedingungen wie Schnee, Starkregen oder Nebel auf die Laserstrahlen auswirken.

Angeblich soll das Projekt - insofern es von Erfolg gekrönt wird - auf andere Autobahnen ausgeweitet werden.