Bern (Schweiz) - Nach der Preisverleihung, ist vor der Lebensmittelverschwendung. In Bern wurde am Donnerstag der weltbeste Käse bei den World Cheese Awards gekürt. Doch danach landete davon kiloweise im Abfall.
Mehr als 5000 Käsesorten aus rund 50 Ländern machten bei dem Wettbewerb mit. Doch danach musste das Essen entsorgt werden. Grund dafür ist eine fragwürdige Regel.
Wie Martin Spahr, Leiter des Organisationskomitees, der "Berner Zeitung" erklärt, hätte es keine andere Möglichkeit gegeben.
Denn: Nur Käse aus EU-Staaten und einigen weiteren europäischen Ländern darf in die Schweiz eingeführt werden.
Aufgrund von Lebensmittelsicherheit dürfen Käsearten aus anderen Staaten nicht in unser Nachbarland gebracht werden. Für den Wettbewerb, bei dem übrigens ein 18 Monate lang gereifter Gruyère aus der Schweiz gewann, wurde nun allerdings eine Ausnahmeregelung für "Drittstaatenkäse" eingeführt.
Die Bedingung dabei: Der Käse muss nach der Veranstaltung vernichtet werden. Doch nicht nur die "Drittstaatenkäse" waren betroffen, sondern auch alle anderen.
Jury-Mitglieder dürfen keine Tiere anfassen
Weil die Sorten offen nebeneinander lagen, mussten alle entsorgt werden - denn theoretisch hätten Bakterien eines verunreinigten Käses einen anderen kontaminieren können. "Das sind die Regeln, die wir einhalten müssen", so Spahr.
Nun tauchten Bilder in einer Telegram-Gruppe auf, die die Massen an Lebensmittel zeigen, die weggeworfen wurden. Darauf zu sehen wie halbe und ganze Laibe in Abfallcontainern stecken.
In der Nacht sollen sich Leute an dem Käse bedient haben, weshalb man extra Sicherheitspersonal beauftragte.
Die Regeln gehen sogar noch weiter, wie es heißt. Die 265 Jurymitglieder mussten sich dazu verpflichten, 72 Stunden nach dem Wettbewerb keine Tiere anzufassen.
Die World Cheese Awards gibt es seit 1988, fanden allerdings zum ersten Mal in der Schweiz statt.