Dubiose Substanz in Fluss gekippt: Alles wird grün!
Ikoma (Japan) - Plötzlich war alles grün. Viele Einwohner der japanischen Großstadt Ikoma staunten wohl nicht schlecht, als sie am Mittwochmorgen zum Tatsuta-Fluss blickten.
![Was ist über Nacht mit dem Fluss passiert?](https://media.tag24.de/951x634/e/4/e4gs66kne4qg9axcusph4l82ec4azvn2.jpg)
Einem Frühaufsteher fiel die unheimliche Erscheinung am Mittwochmorgen gegen 5 Uhr auf. Der Mann verständigte sofort die Behörden. Und die reagierten alarmiert, berichtet die japanische Tageszeitung "The Mainichi".
Denn zunächst wusste niemand, um welche Substanz es sich handelt und was die Anomalie verursachte.
Für viele Bewohner der rund 100.000-Einwohner zählenden Stadt im Großraum Osaka, wurde zwischenzeitlich das Wasser abgedreht. Auch landwirtschaftliche Flächen waren vom Wasser-Stop betroffen.
Nach ein paar Stunden stand fest: Das giftgrüne Wasser war wohl nicht giftig. "Wir bestätigten, dass es kein Fischsterben gab", teilte die Gemeinde mit.
Viele Anwohner sahen das freilich anders: Sie wollten Antworten und das schnell.
Wer hat das Fluoreszin in den Tatsuta-Fluss gekippt?
![Die Tierwelt zeigte sich unbeeindruckt, ob des grünen Wassers.](https://media.tag24.de/951x634/l/3/l3lejhue7grn32ivmtr83jjozdg23zqb.jpg)
![Ein Wagemutiger sucht im Fluss nach dem Ursprung der grünen Farbe.](https://media.tag24.de/951x634/f/l/flbdreemeg99wpfpmsqp77eiochdqbt1.jpg)
Wenige Stunden nach der ersten Sichtung des merkwürdigen Phänomens war der Ursprung der grünen Farbe gefunden.
Jemand hatte offenbar mehrere Kilometer flussaufwärts mit rotem Farbstoff hantiert - und entweder ordentlich geschlampt oder sich einen makaberen Streich erlaubt. Auf jeden Fall bröselte das Pulver in den Fluss, reagierte mit dem Wasser und verfärbte alles giftgrün. Die Rückstände der Substanz lagen noch auf der Straße verteilt.
Später bestätigten die Behörden: Bei der Merkwürdig-Substanz soll es sich um Fluoreszin handeln, ein Farbstoff, der insbesondere in Badezusätzen und anderen Kosmetika verwendet wird. Test hätten das ergeben.
Der Stoff werde künstlich synthetisiert und sei weder für den menschlichen Körper noch für andere lebende Organismen schädlich, erklärt Professor Hidetoshi Saitoh gegenüber "The Mainichi". Ein Löffel würde bereits ausreichen, um rund 100 Meter Fluss zu verunreinigen, so der Experte.
Der Professor meint: "Ein ganzer Eimer kam hier zum Einsatz." Er ist besorgt, dass Trittbrettfahrer nun Gefallen daran finden, solche Substanzen in Flüsse und Bäche zu kippen.
Wer für die Verunreinigung letztendlich verantwortlich war, soll nun ermittelt werden.
Titelfoto: Montage: Facebook/生駒タイムズ・生駒時々新聞, Facebook/橋本 ひろあつ