Feuer, Schlägereien und Plünderungen: Festival gerät vollkommen außer Kontrolle!

Reading - Es hätte ein friedlicher Festival-Besuch werden sollen, doch das Reading-Festival im gleichnamigen englischen Ort endete für zahlreiche Teilnehmer im Chaos. Schlägereien, Plünderungen, heimliche Nadelangriffe, Zeltbrände - die Liste ist lang.

Am Sonntagnachmittag sollen bereits erste kleinere Brände entstanden seien (l.), welche dann in der Nacht zum Montag eskalierten (r.).
Am Sonntagnachmittag sollen bereits erste kleinere Brände entstanden seien (l.), welche dann in der Nacht zum Montag eskalierten (r.).  © Bildmontage: Twitter/999bradders, Twitter/Dan_Wing_

Gegen 16.00 Uhr am Sonntagnachmittag berichteten die ersten Festival-Besucher auf Twitter von "einem Stimmungsumschwung".

"Wir sahen mehrere Brände, Jungs, die sich gegenseitig bekämpften, Mädchen, die sie anfeuerten, Zelte (...) in Bäume warfen, Zelte plünderten und volle Bierdosen auf jeden warfen", schrieb Amber Vellacott (26) auf ihrem Twitter-Account.

Wie der britische Mirror berichtete, suchten sich zahlreiche Besucher und Besucherinnen daraufhin einen anderen Platz oder verließen das Gelände sogar vorzeitig. Offenbar waren die Sicherheitskräfte in dem Gebiet, das außer Kontrolle geriet, nur begrenzt präsent.

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Auf einer Reihe von Videos, die bei Twitter veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie eine Gruppe junger Männer und eine kleinere Anzahl von Frauen Stühle und andere Gegenstände in die Flammen warfen, die neben den Zelten entzündet worden waren.

Teilweise türmten sich diese "spontanen Lagerfeuer", wie sie ein Twitter-Nutzer nannte, zu größeren Bränden auf, welche auch umliegende Zelte versengten.

Eltern müssen verängstigte Kinder abholen - Sicherheitskräfte schlafen

Während einige Festivalgäste wie Amber Vellacott (26) das Camp rechtzeitig unbeschadet verließen (l.), wurden die Zelte anderer Besucher durch die Brände zerstört.
Während einige Festivalgäste wie Amber Vellacott (26) das Camp rechtzeitig unbeschadet verließen (l.), wurden die Zelte anderer Besucher durch die Brände zerstört.  © Bildmontage: Twitter/amberlambsss, Twitter/giannanix0n

Zahlreiche Nutzer beklagen die fehlenden Sicherheitskräfte auf dem Gelände. "Weckt eure Security auf", fordert eine Twitter-Userin.

Gegen 3.30 Uhr nachts twitterten die Sicherheitskräfte dann: "Seid sicher und nehmt eure Zelte mit nach Hause!!"

"Sicher sein? Ist das ein Scherz? Schreckliche Sicherheitsvorkehrungen, Drogen im Inneren der Veranstaltung, da es kaum Durchsuchungen vor dem Einlass gab, Zelte wurden in Brand gesetzt usw. Ihr seid ein Scherz" antwortete eine Teilnehmerin daraufhin erzürnt.

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Eine besorgte Mutter berichtete unter dem Beitrag, dass sie ihren Sohn und seine drei Freunde abholen musste, nachdem Zelte zertrampelt und angezündet worden waren. Die Kinder hätten sich nicht mehr sicher gefühlt.

Festival seit Jahren für Eskalationen in berüchtigter Schlussnacht bekannt

Um 13:00 Uhr am nächsten Tag teilte der Twitter-Nutzer Will Senior das Bild einer mittlerweile erloschenen Brandstelle.
Um 13:00 Uhr am nächsten Tag teilte der Twitter-Nutzer Will Senior das Bild einer mittlerweile erloschenen Brandstelle.  © Twitter/tamworthblade32

In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es immer wieder Ausschreitungen auf dem Festival-Gelände. Vor allem in der berüchtigten Schlussnacht wurden Zeltbrände und asoziales Verhalten gemeldet.

"Die Leute benehmen sich schon seit Jahren so. So war es auch, als ich 2007 und 2008 dort war", berichtet Max Bradley auf Twitter.

Eskalationen wie diese sind also nichts Neues bei einem Festival, das mit dem Hashtag #NoMusicOnADeadPlanet (zu Deutsch: keine Musik auf einem toten Planeten) eigentlich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit wirbt.

Bilder des Camps vom Morgen danach, welche ebenfalls auf Twitter geteilt wurden, zeichnen allerdings ein gegenteiliges Bild und lassen stattdessen die Ausmaße der Brände und Verschmutzungen erahnen.

Zu den hochkarätigen Künstlern des diesjährigen Wochenendes gehörten Arctic Monkeys, Megan Thee Stallion, Dave und Bring Me The Horizon.

Die Organisatoren des Festivals hatten sich im Vorfeld der Veranstaltung dazu überreden lassen, einigen verärgerten Fans eine Rückerstattung anzubieten, nachdem Måneskin, Jack Harlow und Rage Against The Machine ihre Auftritte abgesagt hatten.

Titelfoto: Bildmontage: Twitter/999bradders, Twitter/Dan_Wing_

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